Plus

Erster Tag der Maskenpflicht: Wenn es Pflicht wird, dann funktioniert es?

Von Gisela Kirschstein, red
Ein Mitarbeiter der Mainzer Verkehrsbetriebe verteilt Masken am Hauptbahnhof. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, gilt seit Montag in den meisten Bundesländern eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr sowie beim Einkaufen.  Foto: dpa
Ein Mitarbeiter der Mainzer Verkehrsbetriebe verteilt Masken am Hauptbahnhof. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, gilt seit Montag in den meisten Bundesländern eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr sowie beim Einkaufen. Foto: dpa

Wenn es Pflicht wird, dann funktioniert es. So kann man den ersten Tag in Rheinland-Pfalz mit Maskenpflicht beim Einkauf sowie in Bussen und Bahnen zusammenfassen. Bis auf wenige Ausreißer haben sich Kunden und Fahrgäste daran gehalten. Das ergab eine Rundschau unserer Zeitung in Geschäften, Fußgängerzonen und im öffentlichen Personennahverkehr. In den Geschäften der Koblenzer Innenstadt etwa haben sich die meisten Menschen an die Maskenpflicht gehalten. Es habe nur sehr vereinzelt Ermahnungen gegeben, berichten Händler und Mitarbeiter einmütig.

Lesezeit: 3 Minuten
Viele Einzelhändler und auch Lebensmitteldiscounter haben Security-Mitarbeiter beschäftigt, die bereits am Eingang klar und deutlich auf die Maskenpflicht aufmerksam machen und rigoros demjenigen den Eintritt verwehren, der keinen Schutz trägt. Unter freiem Himmel scheinen dagegen viele auf eine Maske zu verzichten. So waren die meisten Passanten in der Koblenzer Löhrstraße ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Masken-Splitter

So verlief der erste Tag der Maskenpflicht. Wir geben den Überlick mit Informationen aus den Regionen.

Idar-Oberstein. Niemand regt sich auf, fast alle haben Masken dabei, nur ein paar Kunden müssen sie im Geschäft kaufen: Die Maskenpflicht beim Einkauf macht in Idar-Oberstein keine Probleme. Wer keine vor dem Gesicht hat, kommt nicht rein in die Läden. Beispiel Globus-Handelshof: Wer keinen Mund-Nasen-Schutz trägt, wird von den Security-Mitarbeitern gebeten, sich am Infostand oder in der Apotheke im Supermarkt eine zu besorgen. Am Infostand gibt es zwar eine Nachfrage nach Masken, doch die meisten Kunden kaufen sich nur zusätzlich zu denen, die sie schon besitzen, eine dazu.

Lob für das Saarland

Mainz. Der DGB-Landesvorsitzende Rheinland-Pfalz/Saar, Dietmar Muscheid, hat die Verteilung von rund fünf Millionen Masken an die Saarländer gelobt. „Das ist eine logistische Meisterleistung, das innerhalb weniger Tage auf die Beine zu stellen, und die Verteilung hat auch geklappt. Respekt“, sagte Muscheid zum Beginn der Maskenpflicht beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Einen solchen Vorstoß oder wenigstens eine Debatte darüber hätte er sich auch für Rheinland-Pfalz gewünscht. Gerade für Familien mit geringem Einkommen seien die Masken durchaus eine finanzielle Belastung. Zudem seien die Preise für die Masken am Freitag – kurz vor der Pflicht – noch einmal deutlich nach oben geschossen.

Zu teuer für Bedürftige

Mainz. Die Mainzer Hilfsorganisation Armut und Gesundheit fordert wegen der Corona-Pandemie kostenlose Schutzmasken für bedürftige Menschen. Wer soziale Leistungen wie beispielsweise Arbeitslosengeld II beziehe, habe „überhaupt kein Budget für Masken“, kritisierte der Vereinsvorsitzende Gerhard Trabert. Gleichzeitig seien die Betroffenen gezwungen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, weil sie kein Auto hätten. Auch müssen sie öfter einkaufen gehen, weil sie sich einen Großeinkauf nicht leisten könnten. „Die Corona-Pandemie macht die Menschen nicht gleich, sondern verdeutlicht soziale Unterschiede wie unter einem Brennglas.“ Es gebe Hilfsprogramme für die Wirtschaft, aber keine für Bedürftige.

„Verordnung zu spät“

Altenkirchen. Im Kreis Altenkirchen geht man locker um mit der Maskenpflicht. „Mich stört die Maske nicht, wenn ich im Laden einkaufen gehe, denn ich brauche sie ja nur im Geschäft zu tragen“, so beschreibt der Remondis-Mitarbeiter Dirk Bernhardt aus Mammelzen die neue Situation beim Kauf von Kaffee und Brötchen in einer Flammersfelder Bäckerei. Die neue Verordnung komme aber einige Wochen zu spät, sagt er.

Meistgelesene Artikel