Entfremdung zu Politik und Stadtbevölkerung? Bauer sucht Gesellschaft
Von Carsten Zillmann
Den Städtern den Rücken: Hunderte wütende Bauern haben in Mainz demonstriert.Foto: dpa
Hunderte Traktoren reihen sich Haube an Anhängervorrichtung, riesige Reifen an Reifen rund um den Ernst-Ludwig-Platz und den Helmut-Kohl-Platz im Herzen des Regierungsviertels. Wie ein antiurbaner Schutzwall trennen die tonnenschweren Landmaschinen ihre Besitzer vom Rest der Landeshauptstadt ab. Je länger die Proteste am Mittwoch in der Mainzer Innenstadt andauerten, desto mehr entwickelte sich die Szenerie zu einem Bild mit Symbolkraft. Hier die Bauern, dort die Stadt und die Gesellschaft – dazwischen, hilflos, eine Gruppe von Landespolitikern aller Parteien. Gesprochen wurde von allen Akteuren. Zu sagen hatte man sich einiges. Einander verstanden hat man sich keineswegs.
Lesezeit: 3 Minuten
„Ihr macht uns kaputt!“, brüllte ein älterer Herr unter seiner wärmenden Mütze Landwirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) entgegen. Der erntete für die Ankündigung seines Agrargipfels nur höflichen Applaus, der wütende Mützenträger indes laute Zustimmung und bimmelnde Kuhglocken. So erging es allen politischen Rednern. Alle signalisierten sie, an der Seite der Bauern ...
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