Känguru Mila: Ein dreister Diebstahl, die Beute eines Wildtiers – oder eine Flucht aus dem Gehege? Das mysteriöse Verschwinden eines seltenen weißen Kängurus sorgte in Kaiserslautern für Aufregung. Die Polizei ermittelte wegen Diebstahl, die Bevölkerung meldete angebliche Sichtungen – aber trotz einer Belohnung von 10.000 Euro blieb das 30 Zentimeter große Tier verschwunden. Für die pfälzische Stadt war das sechs Monate alte Albinokänguru namens Mila eine Attraktion. Der Verlust des Beuteltiers schmerzte sehr. Aber vor allem übers Internet habe der Zoo viele gute Wünsche erhalten, sagte Direktor Matthias Schmitt. „Das tut einem dann auch wieder gut.“
Jill und Sahib: Gemächlich streifen die beiden Sibirischen Tiger Jill und Sahib im Süden von Rheinland-Pfalz durch ihr neues Revier. Die zentnerschweren Raubtiere waren im Sommer die jüngsten Zugänge der von der Tierschutzstiftung Vier Pfoten betriebenen Auffangstation Tierart. Ein Zirkusdompteur, der wegen Corona kaum Auftritte hatte, trennte sich von ihnen. Nun tigern die Großkatzen durch das etwa 1000 Quadratmeter große Außengehege in Maßweiler in der Südpfalz. Nach Drill und Applaus führen die rund 14 Jahre alte Jill und ihr ein halbes Jahr älterer Halbbruder ein ruhigeres Leben, sind sozusagen im Ruhestand – in der Natur ist Rente für Raubtiere eigentlich nicht vorgesehen. Neben Jill und Sahib leben zudem die Tigerdamen Cara und Varvara in Maßweiler.
Hirsch Hannes: Für Schlagzeilen sorgte auch ein tierisches Schicksal im benachbarten Saarland: ein aus einem Wildpark in Wadgassen-Differten verschwundener Rothirsch namens Hannes. Er war im August plötzlich fort. Man ging von einem Diebstahl aus, weil Gatter und Umzäunung intakt und alle Schlösser abgesperrt waren. Später verfolgte man allerdings auch die Spur, dass Hannes über einen Zaun gesprungen sein könnte. So oder so: „Alle Hoffnung, dass er wiederkommt, hat sich mittlerweile zerschlagen“, sagte ein Sprecher der saarländischen Gemeinde. „Wir gehen davon aus, dass die Sache in der Ungewissheit bleibt.“ 1000 Euro Belohnung waren ausgesetzt worden. Das gut 250 Kilo schwere Tier mit großem Geweih war der Polizei zufolge das älteste Tier auf der Anlage – und damit Platzhirsch.
Löwenbaby Lea: Nach einem Auffahrunfall fanden Retter ein Löwenbaby in einem der Fahrzeuge aus der Slowakei. Lea, wie das Tier getauft wurde, kam ins Reptilium Landau – der nach eigenen Angaben größte Reptilienzoo Deutschlands. Sechs Wochen lang blieb die kleine Großkatze – und entzückte Pflegepersonal und Presse. In den ersten drei Tagen kamen 293 Anfragen per Telefon und ungezählte Anfragen per E-Mail, wie Geschäftsführer Uwe Wünstel sagt. „Heute bin ich zum Teil immer noch sprachlos, wie viel Interesse Lea geweckt hat. Es war rückblickend durchweg positiv.“ Geärgert habe er sich über Aussagen von Tierrechtlern, die das Reptilium ungeeignet für Lea fanden. „Was mir in der Berichterstattung zu kurz kam, ist die Grundeinstellung zu privaten Zoos“, sagt Wünstel. Das Reptilium sei auch privat und habe sich immer sehr gut um Tiere gekümmert. „Der Privatzoo in Spanien, in dem Lea nun lebt, wurde schlechtgeredet, wobei die Anlagen und Gehege – die ich bis jetzt gesehen habe – für die Tiere zum Teil besser und individueller sind als Gehege in deutschen Zoos.“ Wünstel will Lea möglichst bald besuchen.