Plus
Rheinland-Pfalz

Der Präsident ist im Land: Hoher Besuch mit gewichtigen Worten

Von Gisela Kirschstein
Ein Empfang mit Sonnenschein und guter Laune: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (Mitte) und seine Frau Elke Büdenbender werden von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (rechts) und ihrem Ehemann Klaus Jensen (Zweiter von rechts) in Mainz begrüßt.  Foto: dpa
Ein Empfang mit Sonnenschein und guter Laune: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (Mitte) und seine Frau Elke Büdenbender werden von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (rechts) und ihrem Ehemann Klaus Jensen (Zweiter von rechts) in Mainz begrüßt. Foto: dpa

„Herr Steinmeier! Herr Steinmeier!“, ruft der kleine Marian aufgeregt von der Balustrade. Es ist Montagnachmittag, und gerade ist der Bundespräsident auf dem Mainzer Markt vorgefahren. Nur rund 50 Bürger sind gekommen, die meisten sind eher zufällig hier. Steinmeier stört das nicht, er strahlt, mischt sich unter die Menge, schüttelt Hände. „Wir sind gestartet bei Frost und kommen hier bei Sonnenschein an, das entspricht der Atmosphäre, mit der wir hier empfangen werden“, sagt Steinmeier.

Lesezeit: 3 Minuten
Am Morgen hatte der Bundespräsident seinen Antrittsbesuch in Rheinland-Pfalz mit einem Besuch im Hambacher Schloss begonnen. „Orte der Demokratie“ lautet das Motto seiner Antrittsreise durch Deutschland, in Rheinland-Pfalz erlebte er die Orte, an denen die Demokratie in Deutschland ihre ersten Schritte erprobte. Im Jahr 1832 marschierten in Hambach Studenten und ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Bundespräsident warnt vor Gewalt gegen Aufnahme von Flüchtlingen

Mainz. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat ein Ende von Hass und Gewalt gegen die Aufnahme von Flüchtlingen gefordert. „Weder Polarisierung noch Moralisierung lösen die praktischen Probleme, sondern Vernunft und Augenmaß, Kompromissfähigkeit und Entschlossenheit“, sagte er am Montag bei einer Feier in Mainz anlässlich 225 Jahren Mainzer Republik.

Er verurteilte „Hasskampagnen und körperliche Gewalt“ gegen Politiker wegen der Aufnahme von Flüchtlingen. In einigen Fällen gebe es aber auch die Einschüchterung und Gewalt durch Flüchtlinge. Steinmeier forderte: „Wer die alltäglichen Probleme der Integration auf Schulhöfen oder im Wohnviertel benennt und die Durchsetzung von Ordnung fordert, der muss dafür nicht öffentlich kritisiert werden.“

Der Bundespräsident, der sein Amt vor genau einem Jahr antrat, warb eindringlich für die Demokratie und den Schutz von Minderheiten. „Demokratie bleibt nicht Demokratie ohne Menschen- und Bürgerrechte, ohne die Herrschaft des Rechts und den Schutz von Minderheiten – auch wenn manche heute, sogar in Europa, das Gegenteil behaupten“, sagte Steinmeier. Es sei Vorsicht angebracht, wann immer politische Kräfte Glücks- oder Heilsversprechen abgäben oder von sich behaupteten, im Namen des „wahren Volkswillens“ zu handeln, was es heute auch wieder in Deutschland und Europa gebe. Konkrete Beispiele hierfür nannte er in der Rede nicht.

Zum Abschluss seiner Antrittsreise in 16 Ländern lobte Steinmeier das ehrenamtliche Engagement vieler Bürger. dpa

Ein „gehobenes Tellergericht“ und die edelsten Weine des Landes

Es gab „ein gehobenes Tellergericht“: Fisch mit Gemüse servierten die Mainzer dem Bundespräsidenten zum Mittag, dazu einen edlen Riesling „Paradies“ des Weinguts Korrell aus Bad Kreuznach. Es war nicht der einzige gute Tropfen für Steinmeier: Eine Kiste mit zwölf edlen Weinen des Landes darf der Bundespräsident mit nach Hause nehmen. Es sind Weine aus allen sechs Weinanbaugebieten des Landes.

Ein Riesling „Alte Reben“ aus dem Bopparder Hamm von Spitzenwinzer Matthias Müller ist darunter, ein Blauschiefer Spätburgunder von Meyer-Näkel von der Ahr, ein Pinot Noir von Weingut Nelles von der Ahr, auch ein Kalkmergel Spätburgunder des Spitzenwinzers Knipser und ein Heerkretz Riesling Großes Gewächs vom Weingut Wagner-Stempel aus Rheinhessen. Die edelsten Weine des Landes, Steinmeier kann sie in Berlin in Ruhe genießen. gik

Meistgelesene Artikel