Plus
Rheinland-Pfalz

Corona gleich Ausbildungskrise? Wie das Handwerk im Land trotz Pandemie ausbildet

Von Carsten Zillmann
Im regionalen Handwerk wird trotz Krise weiter ausgebildet. Auch 2021 sind wieder viele Lehrstellen unbesetzt geblieben.   Foto: dpa
Im regionalen Handwerk wird trotz Krise weiter ausgebildet. Auch 2021 sind wieder viele Lehrstellen unbesetzt geblieben. Foto: dpa

Die Corona-Krise ist auch eine Wirtschaftskrise – aber keine Ausbildungskrise. Das betont die Handwerkskammer Koblenz (HwK) auf Anfrage unserer Zeitung. „Die Zahlen sehen besser aus, als manche Nachricht vermuten lässt, die aktuell ihre Runden zieht“, sagt HwK-Präsident Kurt Kurtscheid auf Anfrage unserer Zeitung. Im vergangenen Jahr wurden 2868 neue Ausbildungsverträge geschlossen. „Der Jahresabschluss liegt damit nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres ohne Pandemieauswirkungen“, erklärt Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich. Und auch 2021 sind noch viele Ausbildungsplätze frei.

Lesezeit: 2 Minuten
Die Zahl der nicht besetzten Ausbildungsstellen im Handwerk erreicht sogar ein neues Rekordniveau. Stand heute sind bereits 1213 freie Lehrstellen bei der Kammer gemeldet. Vor fünf Jahren waren es zum gleichen Zeitpunkt 480. Selbst zum Ende des Corona-Jahres 2020 konnten 463 Ausbildungsplätze in Handwerksbetrieben des Kammerbezirks nicht besetzt werden. Die ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Mehrere Projekte sollen den Ausbildungsmarkt im Land stärken – Extrakurse für Gastronomieazubis

Daniel Lips, Geschäftsführer der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA), sieht die Lage so: Im vergangenen Jahr sei der Ausbildungsmarkt „noch mit einem blauen Auge davongekommen“, aktuell sehe es etwas schlechter aus. Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt (FDP) hat deshalb in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kammern und der BA verschiedene Projekte zur Stärkung des Ausbildungsmarkts vorgestellt. So wollen die Industrie- und Handelskammern (IHK) den Auszubildenden in den Hotel- und Gaststättenberufen einen dreitägigen „Crashkurs“ nach Ostern auch mit praktischen Übungen zur Vorbereitung auf ihre Prüfungen im Mai anbieten. Die Schließung der Betriebe wegen des Corona-Lockdowns seit November erschwert die praktische Ausbildung des Nachwuchses erheblich. Die Kurse sollen auch in Koblenz und Rheinhessen angeboten werden.

Mit der sechsmonatigen Kampagne „Ausbildung kennt keine Auszeit – Ausbildung jetzt“, die an diesem Montag gestartet wird, wollen das Wirtschaftsministerium und die verschiedenen Kammern den Ausbildungsmarkt im Land generell stärken. „Wir wollen junge Menschen motivieren, sich für eine betriebliche Ausbildung zu entscheiden“, erklärte Schmitt. Die jungen Leute sollen dabei in den sozialen Netzwerken wie Facebook, TikTok oder Instagram angesprochen werden. Die Handwerkskammer Rheinhessen will auch eine „Orientierungswerkstatt“ einrichten.

Meistgelesene Artikel