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Rheinland-Pfalz

Ausbaubeiträge für Kommunalstraßen: Land soll für seine Bürger zahlen

75 Millionen Euro veranschlagt die CDU-Fraktion für das Aus der Straßenausbaubeiträge. Die Union spricht von einem realistischen Wert. Foto: dpa
75 Millionen Euro veranschlagt die CDU-Fraktion für das Aus der Straßenausbaubeiträge. Die Union spricht von einem realistischen Wert. Foto: dpa

Die CDU-Fraktion Rheinland-Pfalz will die Straßenausbaubeiträge für Bürger abschaffen. Der Fraktionsvorsitzende Christian Baldauf hatte das in der Generaldebatte des Landtags gefordert und hat nun ein Konzept vorgelegt. Die Kommunen sollen vom Wegfall der Gebühr nicht belastet werden. Geht es nach der Union, springt das Land mit 75 Millionen Euro für seine Bürger ein. „Das ist unsere Rechnung nach Art eines ehrbaren Kaufmanns“, betonte Haushaltsexperte und Fraktionsvize Adolf Weiland. „Wir haben uns hier nicht glücklich kalkuliert, sondern einen realistischen Wert angegeben.“

Lesezeit: 2 Minuten
Gegenfinanzieren möchte die CDU das neue System unter anderem aus den Rücklagen, die die Landesregierung im Haushaltsansatz vorgesehen hat. „Die halten wir aus mehreren Gründen für problematisch“, sagte Baldauf, und nannte die Niedrigzinsphase und den Umgang der Regierung mit derlei Rücklagen in der Vergangenheit. Außerdem: „Die Steuereinnahmen sprudeln. Da ist ...
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Kommentar: Warum für eine Gemeindestraße extra zahlen?

Die CDU-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag will die Straßenausbaubeiträge abschaffen. Gute Idee, weg damit! 49,5 Prozent des Einkommens verschlingen bei einem durchschnittlichen Arbeitnehmer Steuern und Abgaben. Belgien ist der einzige OECD-Staat, der seinen Bürgern mehr zumutet.

Carsten Zillmann zur Diskussion um die Straßenausbaubeiträge

Deshalb ist grundsätzlich jede Erleichterung sinnvoll. Gerade bei den Straßenausbaubeiträgen muss man zusätzlich konstatieren: Ihr Sinn und Zweck ist überhaupt nicht mehr vermittelbar. Wenn der Ausbau einer Kreis-, Landes-, oder Bundesstraße für den Bürger kostenfrei ist, erschließt es sich nicht, warum er für den Ausbau von Gemeindestraßen zahlen soll.

Das viele Steuergeld im System ist schließlich nicht dazu da, dass Finanzminister sich für geniale Haushalte feiern, sondern genau für solche Investitionen. Eine Straße vor der Tür ist schlicht Daseinsfürsorge – auch wenn findige Juristen es bei Gemeindestraße anders begründen können. Die Beiträge bedeuten außerdem einen immensen Verwaltungsaufwand. In manchen Kommunen verschlingt der sogar sämtliche (!) Einnahmen. Eine Situation, die nur Verlierer produziert. Dazu kommen mehr als 100 Gerichtsverfahren zwischen Bürgern und der Verwaltung.

Straßenausbaubeiträge sind bürokratisch und für den Bürger schwer nachvollziehbar. Warum die Landesregierung blockiert, ist kaum verständlich. Bei einer Volksabstimmung über die Beiträge sähe das Ergebnis sehr eindeutig aus. Bleibt die Regierungskoalition bei ihrer Haltung, hat die CDU ein starkes Wahlkampfthema gefunden.

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