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Rheinland-Pfalz

Anbieter warten auf ihr Geld: Refinanzierung von Bürgertests durch den Bund stockt – Auch Stationen im Land betroffen

Von Gisela Kirschstein
Schnelltest-Anbieter warten auf ihr Geld Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Es ist einer der wichtigsten Bausteine derzeit bei der Eindämmung der dritten Welle der Corona-Pandemie: die Teststrategie des Bundes mit den kostenlosen Bürgertests. Seit dem 8. März werden sie auch in privaten Testcentern angeboten – und genau diese Struktur ist nun in Gefahr: Das hessische Unternehmen CoviMedical musste jetzt die kostenlosen Bürgertests einstellen, der Grund: Das Start-up sitzt auf rund 8 Millionen Euro Kosten, für die es bislang keine Refinanzierung gibt.

Lesezeit: 3 Minuten
Die kostenlosen Bürgertests sollen vom Bund finanziert werden, aber Geld ist bislang nicht geflossen: Nach mehr als 350.000 durchgeführten Tests seien inzwischen Kosten über 7,8 Millionen Euro aufgelaufen, für die es aber bislang keine Refinanzierung gebe, teilte CoviMedical mit. Angesichts des derzeitigen Booms der Schnelltests sei eine weitere Vorfinanzierung des ...
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Hackerkollektiv deckt Sicherheitslücke bei Anbieter EMI auf

Durch eine Sicherheitslücke in der Software eines Corona-Schnelltestanbieters konnten erneut Unbefugte auf Testergebnisse und andere sensible Daten zugreifen. Entdeckt wurde die Schwachstelle durch das Hackerkollektiv Zerforschung. Der betroffene Anbieter Eventus Media International (EMI) aus Dortmund hat nach Angaben der IT-Experten die Lücke mittlerweile geschlossen. Über den Vorfall hatten zuerst die ARD-Sender rbb, NDR und MDR berichtet. Über die Lücke konnten nach Angaben von Zerforschung bundesweit mindestens 17.000 Registrierungen für Testtermine eingesehen werden. Außerdem waren die Daten von rund 7000 Testergebnissen ungeschützt im Netz, darunter auch die Adressdaten der EMI-Kunden. Betroffen waren Menschen aus Berlin, Dortmund, Hamburg, Leipzig und Schwerte. Die Firma entschuldigte sich für den Fehler und kündigte an, in den nächsten Tagen die betroffenen Kunden einzeln anzuschreiben.

Ein Mitglied der Hackergruppe hatte sich selbst bei EMI auf Corona testen lassen und in diesem Zusammenhang das System zur Abfrage des eigenen Testergebnisses unter die Lupe genommen. Dabei stellte sich heraus, dass die Internetseite technisch auf einer unzulänglich gesicherten Variante des Open-Source-Systems WordPress aufsetzte. Wer sich ein wenig damit auskennt, konnte mit wenig Aufwand die komplette Liste der zehnstelligen Abrufcodes für die Testergebnisse herunterladen. Diese Codes ließen sich auf der Internetseite eingeben, um daraufhin nicht nur das Testergebnis, sondern in einem zweiten Schritt auch alle dazu gespeicherten Daten abrufen zu können – darunter Name, Adresse, Geburtsdatum, E-Mail-Adresse und Telefonnummer.

Nach den Hinweisen der Hacker an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wurde die Sicherheitslücke von dem Dortmunder Unternehmen kurzfristig geschlossen. Mitte März war schon bei der Firma 21DX und ihrem Dienstleister Medicus Ai eine Sicherheitslücke entdeckt worden, über die die Daten von rund 130.000 Betroffenen abgerufen werden konnten.

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