Welche Folgen der fehlende Medizinernachwuchs in Rheinland-Pfalz schon heute hat, lehrt das Beispiel der Stadt Betzdorf: Ärztemangel trifft Patienten im Land mit voller Wucht: Praxisschließung in Betzdorf sorgt für große Unruhe
Welche Folgen der fehlende Medizinernachwuchs in Rheinland-Pfalz schon heute hat, lehrt das Beispiel der Stadt Betzdorf
Ärztemangel trifft Patienten im Land mit voller Wucht: Praxisschließung in Betzdorf sorgt für große Unruhe
In Betzdorf stehen bis zu 3000 Patienten bald wohl ohne Hausarzt da. Einen neuen finden viele nicht, weil die verbliebenen Mediziner keine Kapazitäten mehr haben. In Zukunft dürfte dieses Problem im Land viele treffen. Foto: dpa picture alliance
Betzdorf/Rheinland-Pfalz. Die Menschen in Betzdorf (Kreis Altenkirchen) erleben gerade, dass der Ärztemangel längst kein Problem ländlicher Regionen mehr ist. Der Fall der Gemeinschaftspraxis Stephan Schmidt und Martin Kerschbaum, die Ende März schließen soll, ist deshalb so brisant, weil dort 3000 Patienten in einer Stadt, die offiziell als nahezu vollversorgt gilt, den Ärztemangel hautnah zu spüren bekommen: Die Anfang April übrig bleibenden sieben Arztpraxen rund um die Stadt im Westerwald lehnen die meisten Patienten ab. Begründung: Ihre Kapazitäten sind so ausgelastet, dass sie keine weiteren Patienten behandeln können.
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Und dies aus durchaus nachvollziehbaren Gründen, sagt sogar die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Denn laut deren Fachbereichsleiterin Gesundheit und Pflege, Sabine Strüder, haben die Hausärzte in der Versorgungsregion Betzdorf/Kirchen/Wissen schon jetzt überdurchschnittlich viele Behandlungsfälle: Im Jahr 2016 waren es im Schnitt 5096 Fälle pro Hausarzt.