Pferdefleisch: Drei Fragen an den Ländervertreter der Tafeln

Im Zuge des Pferdefleischskandals werden massenweise falsch deklarierte, aber durchaus essbare Fertiggerichte vernichtet. Drei Fragen dazu an den Vertreter der Tafeln in Rheinland-Pfalz, Bernd Neitzert:

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Können Sie sich vorstellen, die aus dem Handel genommenen Produkte über die Tafeln zu verteilen?

Nein. Selbst wenn wir das wollten, könnten wir es nicht tun. Es geht ja meist um Tiefkühlprodukte, und den Tafeln fehlen entsprechende Kühlmöglichkeiten.

Sie wollen die Ware aber auch gar nicht haben?

Nein, wir wollen sie nicht. Wir werden einen Teufel tun, die Produkte zu verteilen, über die sich gerade alle aufregen. Wer bei uns Lebensmittel bekommt, wird behandelt wie jeder andere Bürger auch. Wenn die Hersteller so etwas verbocken, werden wir es ganz bestimmt nicht ausbaden.

Ist es Ihnen wichtig, den Druck auf die Branche aufrechtzuerhalten?

Hier wird betrogen, und das muss bestraft werden. Es ist ausgesprochen teuer, Lebensmittel zu entsorgen. Ich hoffe, dass die Einzelhändler die entstehenden Kosten an die Lieferanten weitergeben. Die Fleischpanscher müssen zur Verantwortung gezogen werden.

Die Fragen stellte Jörg Hilpert