Die Schuld für das Scheitern der Jamaika-Verhandlungen trägt Bundeskanzlerin Angela Merkel: In dieser Analyse sind sich viele FDP-Politiker im Land einig. Und auch in der Bewertung, dass das Ende des Ringens um eine Koalition zwar schade ist, aber wohl unvermeidbar war.
Exemplarisch ist die Aussage der rheinland-pfälzischen FDP-Fraktionschefin Cornelia Willius-Senzer. „Es ist der Kanzlerin nun mal nicht gelungen, eine gemeinsame Vertrauensbasis zu schaffen.“ Auch für Ralph Schleimer, FDP-Chef im Rhein-Lahn-Kreis, ist das Scheitern der Sondierungen die Folge „einer von Anfang an falschen Aufstellung des Gesprächs von Frau Merkel“ und der Grundhaltung der Kanzlerin, sie wisse nicht, was sie an ihrer Politik ändern solle. Auch Matthias Keidel, stellvertretender Vorsitzender der FDP im Kreis Birkenfeld, ist der Ansicht, dass in erster Linie nicht die Sondierung gescheitert sei, sondern Angela Merkel. Fernab schwerer inhaltlicher Differenzen habe es offensichtlich auch atmosphärisch gar nicht gepasst.
„Die Kleinen haben sich doch mehr bewegt als die CDU/CSU“, findet auch der FDP-Vorsitzende im Kreis Bad Kreuznach, Thomas Bursian. Er bedauert das Scheitern, betont aber, dass es eine rote Linie gebe: „Eine Partei muss auch ihr Profil bewahren.“
Carina Konrad, frisch gewählte Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende der FDP Rhein-Hunsrück, ist stolz auf ihre Partei, dass sie bei den Sondierungsgesprächen Haltung bewahrt habe.