Na klar, bei der Kür von Marc Jan Eumann zum Direktor der Landesmedienanstalt ist eine Menge schiefgelaufen. Das Verfahren war so transparent wie eine Nebelbank. Die Kommunikation lief schleppend und unklar. Eumann stellte zudem als nordrhein-westfälischer Medienstaatssekretär Regeln auf, die er bei seiner eigenen Wahl in Rheinland-Pfalz großzügig ignorierte.
Dietmar Brück zum Wirbel um LMK-Direktor Eumann
Schließlich wirkt der Historiker mit seiner ausgeprägten SPD-Vita nicht gerade wie ein Garant für jene Staatsferne, die eine Landesmedienanstalt haben sollte. Hier liegt ein Fehler im System: Allzu oft kommen Kandidaten für derartige Ämter aus den Reihen jener Staatskanzleien, in denen die Medienpolitik angesiedelt ist.
Doch der Fall Eumann hat noch eine ganz andere Facette. Bei ihrer forschen Kritik vergisst die CDU, dass sie das Auswahlverfahren über viele Wochen hinweg mitgestaltet hat – und zwar im Konsens mit allen Beteiligten. Roter und schwarzer Freundeskreis in der zuständigen LMK-Versammlung lagen lange eng beieinander. Bis die AfD und ein paar Fachjournalisten allerlei Unstimmigkeiten publik machten und damit eine Medienlawine lostraten. Erst da entschied die CDU, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Die Kritik der Christdemokraten ist deswegen nicht falsch, aber sie hat einen faden Beigeschmack.