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Koblenz

Koblenzer Freimaurer: Brüder im Geiste seit 200 Jahren

Von Stephanie Mersmann
Der Tempel ist das Herz des Logenhauses der Koblenzer Freimaurer. Ausschließlich Brüder haben hier Zutritt und pflegen Rituale, die es seit Jahrhunderten gibt. Im Zentrum des Bundes stehen Ideale wie Toleranz, Brüderlichkeit und Humanität.
Der Tempel ist das Herz des Logenhauses der Koblenzer Freimaurer. Ausschließlich Brüder haben hier Zutritt und pflegen Rituale, die es seit Jahrhunderten gibt. Im Zentrum des Bundes stehen Ideale wie Toleranz, Brüderlichkeit und Humanität. Foto: Freimaurerloge

Dass den Freimaurern etwas Geheimnisvolles anhaftet, ist wahrscheinlich seit ihrer Gründung vor 300 Jahren so. Und damals gab es durchaus gute Gründe, warum man vor allem im Verborgenen agierte: Die Bruderschaft wurde gegründet als ein Bund über Religions- und Standesgrenzen hinweg, und das war in der damaligen Zeit alles andere als gern gesehen.

Lesezeit: 2 Minuten
Wenn die Brüder heute Verschwiegenheit geloben, hat das allerdings mehr mit Vertraulichkeit und Geborgenheit in der Gemeinschaft zu tun – auch in der Loge „Friedrich zur Vaterlandsliebe“, die vor 200 Jahren in Koblenz gegründet wurde. Ein Geheimbund will man heute jedenfalls nicht sein, betonen Ralf Krampen, Meister vom Stuhl, und die ...
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Bewegte Geschichte: Koblenzer Freimaurerloge wurde unter den Nazis aufgelöst

Am 10. August 1817 wurde die Freimaurerloge „Friedrich zur Vaterlandsliebe“ in Koblenz gegründet – eine Zeit, in der viele prominente Bürger, Militärs und Adelige aus der Stadt Freimaurer waren, etwa der Dichter Max von Schenkendorf, Publizist Joseph Görres oder Johann Friedrich Deinhard, Gründer der Sektkellerei. In den folgenden Jahren hatten die Freimauer an verschiedenen Stellen in der Stadt ihren Sitz, am längsten aber im Haus auf dem Münzplatz, dass die Brüder im Jahr 1843 kauften.

Hier wuchs die Loge nach und nach auf 130 bis 140 Brüder – bis der Nationalsozialismus ihr vorläufiges Ende brachte. Unter den Nazis begann bald die politische Propaganda gegen die Freimaurerei, und im Juli 1934 besetzten SA, SS und Gestapo die Koblenzer Loge, plünderten sie und verluden Kultgeräte, Gemälde und so weiter auf Lastwagen. Das Vermögen der Loge wurde eingezogen, im Juli 1935 löste sie sich auf.

1946 dann genehmigten die Franzosen die Wiedereröffnung, an den Münzplatz kehrten die Koblenzer Freimaurer aber nicht mehr zurück. Der Aufbau eines neuen Hauses an dieser Stelle war zwar Thema, letztlich entschied man sich aber für den Kauf eines neuen Logenheims. Nach einem Rechtsstreit gab die Stadt das Grundstück am Münzplatz zurück, aus dem Verkaufserlös wurde zunächst ein Gebäude auf dem Oberwerth gekauft. Im Jahr 2004 dann bezog die Loge ein altes Backsteinhaus in der Trierer Straße in Metternich.

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