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Kreis Bad Kreuznach

Landratswahl: Nies bedauert seinen Fehler – „Ich bin angezählt“

Von Gustl Stumpf
Der Wahlabend im großen Sitzungssaal sieht  betreten-nachdenkliche Genossen: Denis Alt, Hans-Dirk Nies, Joe Weingarten und Michael Simon.
Der Wahlabend im großen Sitzungssaal sieht betreten-nachdenkliche Genossen: Denis Alt, Hans-Dirk Nies, Joe Weingarten und Michael Simon. Foto: Stefan Munzlinge

Das Wahlduell geht weiter – mit unterschiedlichen Vorzeichen. Bettina Dickes (CDU) ist nach ihrem Triumph im ersten Wahlgang obenauf, Hans-Dirk Nies (SPD) in der Defensive. Er hat aber offenbar aus dem Ergebnis gelernt – und reagiert entsprechend selbstkritisch.

Lesezeit: 3 Minuten
„Ich muss zugeben, es war falsch, ein Fehler, das bedauere ich“, kommentiert Nies seine im Wahlkampf gemachten Aussagen in Richtung Dickes. Längst ist klar, dass er der CDU-Kandidatin damit eine Vorlage gegeben hat. Als persönlicher Angriff sei das aber nicht gedacht gewesen, vielmehr als Abgrenzung in beruflich-fachlicher Richtung. Schließlich habe ...
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Kommentar: Dickes muss nichts ändern, Nies fast alles

Bettina Dickes geht dank ihres wichtigsten Wahlhelfers Hans-Dirk Nies mit viel Rückenwind in die Stichwahl. Sie ist klug genug, ihre Triumphgefühle nicht allzu deutlich zu zeigen. Dieses Gespür für die richtigen Worte hat Nies bisher vermissen lassen.

Nicht seine Botschaft, dass er Dickes für fachlich ungeeignet hält, hat ihm geschadet, sondern die frontale, fast schon brutal polarisierende Art und Weise, mit der er sie wiederholt vertreten hat. Es liegt für ihn eine gewisse Tragik darin, dass vermutlich alles ganz anders aussehen würde, wenn er darauf ganz verzichtet hätte.

Das hat Nies spät, vielleicht sogar schon zu spät erkannt und versucht jetzt, Schadensbegrenzung zu betreiben. Seine Aufgabe ist auch deshalb schwierig, weil Dickes einen nicht zu unterschätzenden psychologischen Vorteil hat. Sie ist die Siegerin des ersten Wahlgangs, er der Verlierer. Daraus kann sich jetzt eine für sie positive, für ihn negative Eigendynamik entwickeln. Während er seine Strategie ändern muss, kann sie einfach weitermachen wie bisher. Der SPD-Kandidat hat nur dann noch eine Chance, wenn ihm das Kunststück gelingt, die Stimmung zu drehen und zugleich auch noch die eigenen Wähler in den SPD-Hochburgen deutlich stärker zu mobilisieren.

Eine Unbekannte in den Überlegungen hier wie dort ist das Verhalten von Anke Schumann, die mehr als nur einen Achtungserfolg erzielt hat. Schumann, ehemals CDU-Stadtverbandsvorsitzende von Bad Sobernheim, und Dickes sind sich nicht grün. Würde die parteilose Kandidatin sich noch dazu durchringen, zumindest eine indirekte Wahlempfehlung für den angeschlagenen Nies auszusprechen, wäre das immerhin ein positives Signal für den von ihm beschworenen Neuanfang – und zugleich ein (kleiner) Dämpfer für Dickes.

E-Mail: kurt.knaudt@rhein-zeitung.net

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