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Hebammen-Notstand: Allein mit dem Baby

Glückliche Mütter und ihre Babys: Die Frauen werden von Mariangela Bonsignore-Scheuffele in Guldental betreut. Etlichen Müttern bleibt das versagt, denn es gibt zu wenig Hebammen im Kreis. Foto: Cordula Kabasch
Glückliche Mütter und ihre Babys: Die Frauen werden von Mariangela Bonsignore-Scheuffele in Guldental betreut. Etlichen Müttern bleibt das versagt, denn es gibt zu wenig Hebammen im Kreis. Foto: Cordula Kabasch

Kreis Bad Kreuznach. Das lang ersehnte Baby ist da, die Freude bei den jungen Eltern riesig – aber auch die Unsicherheit. Was tun, wenn das Kind ausdauernd schreit, nicht trinken will oder Gelbsucht hat? Eine Hebamme kann im Wochenbett wertvolle Hilfe bieten und den Start ins Familienleben erleichtern. Doch 30 bis 40 Prozent aller Frauen im Kreisgebiet können von dieser Unterstützung nicht profitieren. Dafür gibt es schlicht zu wenige Hebammen zwischen Nahe und Glan.

Lesezeit: 3 Minuten
Es ist ein Dauerproblem: Die Berufshaftpflichtversicherung für freiberufliche Hebammen – sie bieten Geburtsvorbereitungskurse und Nachsorge im Wochenbett an – schießt durch die Decke. Lag sie 1981 noch bei 60 Mark jährlich, so betrug sie im Jahr 2000 bereits 413 Euro. Aktuell liegt die Prämie bei 6843 Euro, und ein Ende ...
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Cordula Kabasch regt an: Bitte ein Auge zudrücken

Hebamme im Einsatz: Sie stellt das Auto ab, hetzt zu der jungen Mutter, versorgt Baby und Wöchnerin – und hetzt zurück. Doch was klebt da an der Windschutzscheibe? Ein Knöllchen. Trotz des Schildes „Hebamme im Einsatz“, das die Geburtshelferin hinter die Windschutzscheibe gelegt hat, wie Ärzte das auch tun.

Parken im Innenstadtbereich ist für die Hebammen eine echte Herausforderung. Schließlich wissen sie fast nie, wie lange sie bei den jungen Müttern bleiben müssen – und werden oft länger als ursprünglich geplant benötigt. Doch bis dahin ist die Parkuhr abgelaufen.

Ein Zeichen der Wertschätzung vonseiten der Stadt fehlt da leider völlig, kritisieren die Hebammen. Nicht nur, dass sie sich mit einer extrem hohen Berufshaftpflicht herumschlagen müssen, die gar nicht mehr aufhört, teurer zu werden. Zusätzlich vergällt das eine oder andere Knöllchen den Arbeitsalltag, der ohnehin schon durch Überlastung infolge Fachkräftemangels gekennzeichnet ist.

Für den Anfang wäre ein positives Signal nicht schlecht: Freies Parken für Geburtshelferinnen am Internationalen Hebammentag am 5. Mai. Und danach – wie wäre es, dies beizubehalten? Das wäre doch eine tolle Unterstützung für die Helferinnen im Dienst, was vermutlich nicht nur der Kreisverband so sieht.

E-Mail: cordula.kabasch@rhein-zeitung.net

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