Bullay

HELFT UNS LEBEN: Der kranke Max braucht eine neue Wohnung

Jiraporn Hochscheid (Mitte) braucht eine neue Wohnung, einen neuen Rollstuhl und ein behindertengerechtes Fahrzeug. Dabei helfen wollen Manuela Lewentz-Twer und Hans Kary von HELFT UNS LEBEN sowie Helma Kutzner und Iris Ehrmann von der Elterninitiative krebskranker Kinder. 
Jiraporn Hochscheid (Mitte) braucht eine neue Wohnung, einen neuen Rollstuhl und ein behindertengerechtes Fahrzeug. Dabei helfen wollen Manuela Lewentz-Twer und Hans Kary von HELFT UNS LEBEN sowie Helma Kutzner und Iris Ehrmann von der Elterninitiative krebskranker Kinder.  Foto: Kevin Rühle

Jiraporn Hochscheid drückt mit der Hand auf den Brustkorb ihres Sohnes. Sie kniet neben ihm auf einer Matratze, sie beginnt, Arme und Beine von Max zu massieren. Es dauert etwa drei Minuten, bis sich der 16-Jährige entspannt, der Krampf, der seinen ganzen Körper befällt, hört auf. Er lächelt leicht, „jetzt geht's dir wieder besser“, sagt Jiraporn Hochscheid leise.

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Von unserem Redakteur Kevin Rühle

Max hatte einen Hirntumor, musste sich schon in früher Kindheit mehreren Operationen und einer Strahlentherapie unterziehen. Er ist angewiesen auf seine Mutter, mit der er in einer für ein behindertes Kind ungeeigneten Wohnung in Bullay an der Mosel lebt.

Schon auf den ersten Blick kann man den Schimmel und Feuchtigkeitsschäden an den Wänden erkennen. Wenn sie die Wohnung verlassen möchten, müssen Mutter und Sohn eine steile Treppe überwinden – das geht nicht ohne Hilfe. HELFT UNS LEBEN, die soziale Initiative der Rhein-Zeitung, wird Max helfen. „Wir wollen ihren Tagesablauf ein wenig vereinfachen“, sagt Manuela Lewentz-Twer, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, die gemeinsam mit Geschäftsführer Hans Kary die Familie in Bullay besucht. Max braucht einen neuen Rollstuhl, mit dem aktuellen Modell können er und seine Mutter kaum eine Steigung überwinden. Zudem benötigt Jiraporn Hochscheid ein anderes Fahrzeug, um Max selbstständig zu Ärzten fahren zu können.

Bürokratische Hürden

Helma Kutzner von der Elterninitiative krebskranker Kinder Koblenz hat HELFT UNS LEBEN auf das Schicksal des Jungen aufmerksam gemacht. Seit 25 Jahren hilft der Verein Familien wie den Hochscheids. Bei Fragen zur Pflege hilft Iris Ehrmann, die Max ambulant betreut und von der Elterninitiative beschäftigt wird. Aber auch bürokratische Hürden belasten Jiraporn Hochscheid immer wieder. Auf dem Tisch liegt ein Schreiben der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). Hochscheid ist unsicher, wie sie mit der Behörde umgehen soll. Ein halbes Jahr ist Max jetzt von der Schulplicht befreit, dann muss sie wieder begründen, warum ihr autistischer Sohn nicht die Förderschule in Dohr (Kreis Cochem-Zell) besuchen kann.

Für die Mutter ist das nur schwer nachzuvollziehen, 2015 musste Max dreimal mit dem Hubschrauber aus der Schule ins Krankenhaus geflogen werden, häufig kam der Notarzt. Zu Hause fühlt sich Max wohler, seine Mutter weiß, wie sie mit den Krämpfen umgehen muss. Der 16-Jährige kann weder laufen noch sprechen, doch seine Mutter kann sein Gesicht lesen. Der Junge zeigt es mit einem Lächeln, und auch Jiraporn Hochscheid hat ihres nicht verloren.

HELFT UNS LEBEN hat für Max ein Spendenkonto eingerichtet. Das Geld wird 1:1 weitergegeben. Die Bankverbindung lautet: HELFT UNS LEBEN, Sparkasse Koblenz, BIC: MALADE51KOB, IBAN: DE72 5705 0120 0000 0013 13, Betreff: Max