Mayen-Koblenz/Kreis Neuwied

Kreise haben Kinderarztmangel im Blick: Kassenärztliche Vereinigung will über Tellerrand schauen

Kinderarzt
Es muss sich beim Thema medizinische Versorgung etwas tun – besonders im pädiatrischen Bereich. Das wissen die Kreise Mayen-Koblenz und Neuwied. Deshalb sind die Verantwortlichen der Einladung der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz zu einem Dialog gefolgt. Foto: dpa/Patrick Pleul

Zu einem Dialog hat die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz die Vertreter der Landkreise Neuwied und Mayen-Koblenz eingeladen. Landrat Achim Hallerbach begrüßte den Austausch und hob hervor, dass es wichtig sei „miteinander zu sprechen“.

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Der zunehmende Ärztemangel zeigt sich immer mehr, gerade in der pädiatrischen (Kinder/Jugendliche) Versorgung. Auch die Landkreise Mayen-Koblenz und Neuwied stehen vor Herausforderungen. Aufgrund der aktuellen Situation hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz dort einen „Kinderärztlichen Dialog“ initiiert. Bei der Auftaktveranstaltung in Koblenz stand die Vernetzung aller Beteiligten im Mittelpunkt.

Bestmögliche Versorgung

„Die Ziele sind klar: Zum einen möchte man den kleinen Patientinnen und Patienten auch künftig die bestmögliche medizinische Versorgung bieten. Zum Zweiten geht es darum, vor allem den Eltern zu verdeutlichen und sie dafür zu sensibilisieren, was die Kinderarztpraxen jetzt schon leisten“, betonen der Neuwieder Landrat Achim Hallerbach und der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Mayen-Koblenz, Pascal Badziong.

Um diese Ziele zu erreichen, braucht es kreative Lösungsideen. Und einige davon seien bereits bei der Auftaktveranstaltung des „Kinderärztlichen Dialogs“ nach Aussagen des Kreises Neuwied in Koblenz entstanden. Zwischen den Vertretern der KV, der beiden Kreisverwaltungen und vor allem den Ärzten aus der Region gab es einen offenen und konstruktiven Austausch.

Wir haben ganz bewusst alle Ideen zugelassen und nicht direkt geschaut, ob sie auch umsetzbar sind. Uns war wichtig, auch mal über den Tellerrand zu schauen.

Melitta Fechner, Zulassungs- und Kooperationsberaterin bei der KV Rheinland-Pfalz

„Wir haben ganz bewusst alle Ideen zugelassen und nicht direkt geschaut, ob sie auch umsetzbar sind“, erklärt Melitta Fechner, Zulassungs- und Kooperationsberaterin bei der KV. „Uns war wichtig, auch mal über den Tellerrand zu schauen.“ Fechner war aufgrund der aktuell nicht ganz einfachen Situation vor Ort, auf die beiden Landkreise zugegangen, um das Thema gemeinsam anzupacken.

Vom Format überzeugt

Nach dem Auftakt ist Neuwieds Landrat Achim Hallerbach weiter von dem Format überzeugt: „Es ist wesentlich, nicht über, sondern miteinander zu sprechen. Nur so können wir das Beste für unsere Region herausholen. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Expertise und das Engagement aller Beteiligten von sehr großem Wert sind.“ Dem stimmt der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Mayen-Koblenz, Pascal Badziong, uneingeschränkt zu: „Wir arbeiten bereits in einigen Projekten eng mit unserem Nachbarlandkreis zusammen. Ich denke, dass wir hier nun ebenfalls gemeinsam einen guten Anfang gemacht haben. Mit den Ärztinnen und Ärzten aus der Region und der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz im Boot werden wir sicherlich eine zukunftsfähige Strategie erarbeiten.“

Aus einem Brainstorming entstanden die ersten Ideen. Sie wurden unter den Teilnehmern aufgeteilt. Diese prüfen bis zum nächsten Termin die Machbarkeit. Denn klar ist: der „Kinderärztliche Dialog“ wird zeitnah fortgeführt. Ein ähnliches Format hat die Kassenärztliche Vereinigung RLP im vergangenen Jahr auch in der Eifel initiiert. Denn der Kinderarztmangel ist nicht auf eine Region beschränkt.