Neuwied

Auf Friedensfest in Neuwied geehrt: Vom Wunsch, mehr für die Integration zu tun

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Sie haben am Projekt „Starke Nachbarn“ von Eirene und Diakonie teilgenommen. Nun bekamen die künftigen Konflikt- und Sprachmittler ihre Zertifikate überreicht. Foto: Eirene/Thorsten Klein

Konflikt- und Sprachmittler bei Eirene und Diakonie engagieren sich für friedliches Zusammenleben der Kulturen – dafür haben sie beim Projekt „Starke Nachbarn“ mitgemacht und für ihren Einsatz Zertifikate erhalten.

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„Wo viele Menschen aus verschiedenen Kulturen aufeinandertreffen, da können auch Konflikte entstehen. Wichtig hierbei ist der richtige Umgang“, sagte Oberbürgermeister Jan Einig bei der Feier zur Verleihung der Zertifikate von Diakonie und Eirene an die Konfliktvermittler und Sprachmittler des Projektes „Starke Nachbarn“.

Rund 130 Gäste waren zum Friedensfest in den Garten des Eirene-Hauses gekommen, so die Institution in einem Nachbericht zum Fest. In den vergangenen Monaten haben Eirene und die Diakonie Fortbildungen für Konfliktvermittler und Sprachmittler durchgeführt. Wie wichtig das Projekt und speziell die Qualifizierungskurse sind, wurde deutlich, als die Teilnehmer der Kurse von ihren Erfahrungen erzählten. Eins betonten alle: In Zukunft würden sie sich vielfältig in der Stadt ehrenamtlich engagieren und somit das friedliche Zusammenleben in Neuwied fördern. Oberbürgermeister Einig hob die Bedeutung des Projektes für die Stadtgesellschaft hervor: „Gerade die Integration der Menschen durch ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger Schritt für ein friedliches Zusammenleben.“ Das durch die Europäische Union geförderte Projekt „Starke Nachbarn“ wird finanziell durch die Stadt Neuwied und das Kultusministerium Rheinland-Pfalz unterstützt.

Große Bedeutung

Referatsleiter Antonio Baranelli freute sich, dass er am Tag der Verleihung hautnah die Bedeutung des Projektes erleben konnte. Es sei nicht immer so einfach, aus dem Büro heraus zu wissen, wie wichtig solch ein Projekt vor Ort sei, so Baranelli. Wie kulturell vielfältig die Gäste an diesem Tag im Eirene-Garten waren, zeigte sich schon zu Beginn der Veranstaltung, als Geschäftsführerin Anthea Bethge mit dem Mikrofon durch die Reihen ging und die Anwesenden bat, in einer Sprache außer Deutsch „Herzlich willkommen“ zu sagen. Durch den Garten ertönte dann ein „Herzlich Willkommen“ nicht nur in bekannten Sprachen wie Englisch, Französisch und Spanisch, sondern auch in Hausa, Persisch, Kirundi und Ukrainisch.

Gerade die Integration der Menschen durch ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger Schritt für ein friedliches Zusammenleben.

Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig

Die Möglichkeiten und Begrenztheiten der deutschen Sprache – auch im Hinblick auf Konflikte – machte im Anschluss der Standortleiter der Gemeinsamen Diakonischen Werke in Neuwied, Utz Ebertz, deutlich. Er begrüßte die neuen Sprach- und Konfliktvermittler mit einem Gedicht aus der Feder von Johann Wolfgang von Goethe, das Neuwiedern von ihrer Deichmauer bekannt sein dürfte. Mit den Versen gratulierte er den Frauen und Männern dazu, es „allen Gewalten zum Trutz“ bis zur Zertifizierungsfeier geschafft zu haben.

Für weltweite Friedensarbeit

Bevor der eigentliche Höhepunkt der Veranstaltung folgte, nämlich die Verleihung der Zertifikate, erläuterte Eirene-Vorstandsvorsitzender Hauke Steg die Wichtigkeit dieses Inlandsprojekts für die weltweite Friedensarbeit von Eirene. Am Ende stellte Anthea Bethge, die nach zwölf Jahren als Geschäftsführerin nach Pfingsten Eirene verlassen wird, ihren Nachfolger Ali Al-Nasani vor.

Al-Nasani arbeitete zuvor international bei mehreren Menschenrechtsorganisationen und Stiftungen, zuletzt war er für eine schwedische Menschenrechtsorganisation in Kambodscha tätig. Der designierte neue Geschäftsführer nutzte die Gelegenheit, um den Gästen seine Vorfreude auf die zukünftige Zusammenarbeit auszudrücken.