Berlin

Bahn: 50 Millionen Euro Schaden

Bahn: 50 Millionen Euro Schaden
Solche Züge will die Bahn nicht mehr auf die Strecke lassen – und verstärkt deshalb den Kampf gegen Graffiti. Foto: Fotolia

Sie gehört zu den Hauptleidtragenden der umstrittenen Straßenkunst: die Deutsche Bahn. Auf 50 Millionen Euro pro Jahr beziffert der Konzern die Schäden durch Graffiti. Tendenz steigend. Denn: „Es ist sehr schwierig, gegen Graffiti-Sprayer vorzugehen“, sagt Jürgen Karlisch von der Bundespolizei. „Die Täter gehen sehr planmäßig vor, beobachten genau und flüchten anschließend sofort.“

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Berlin – Sie gehört zu den Hauptleidtragenden der umstrittenen Straßenkunst: die Deutsche Bahn.

Auf 50 Millionen Euro pro Jahr beziffert der Konzern die Schäden durch Graffiti. Tendenz steigend. Denn: „Es ist sehr schwierig, gegen Graffiti-Sprayer vorzugehen“, sagt Jürgen Karlisch von der Bundespolizei. „Die Täter gehen sehr planmäßig vor, beobachten genau und flüchten anschließend sofort.“

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Bahn einen besonders starken Anstieg von Vandalismus und Graffiti. Die Zahl der Delikte stieg von 35 846 Taten 2008 um neun Prozent auf 39 078 Fälle. „Die Täter schlagen immer intensiver zu“, klagt Gerd Neubeck, Leiter der Konzernsicherheit der DB. „Heute werden im Vergleich zu früher ganze Züge besprüht und nicht nur ein einzelnes Graffito angebracht.“ Kunden möchte die Bahn in solchen Zügen nicht befördern. „Wir versuchen, keine besprühten Züge auf die Strecken zu lassen, bemühen uns um eine schnelle Säuberung“, sagt Neubeck.

Dafür haben Bahn und Bundespolizei ihre Anstrengungen im Kampf gegen Graffiti weiter verstärkt. So werden dieses Jahr in Nordrhein-Westfalen zwei Millionen Euro investiert, um 100 Bahnhöfe und Haltestellen mit einer speziellen Anti-Graffiti-Schutzschicht zu überziehen. Ein Meldesystem soll dafür sorgen, dass Sprühereien innerhalb von drei Tagen entfernt werden. Außerdem sind 24 Mitarbeiter der Bahn regelmäßig in Schulen unterwegs, um über die Folgen und Gefahren von Vandalismus und Graffiti auf Bahngeländen aufzuklären.

Riccarda Nagel