40 Festnahmen bei Razzia im Düsseldorfer „Maghreb-Viertel“

Razzia im Nordafrikaner-Viertel von Düsseldorf
Polizisten betreten ein Cafe im Düsseldorfer Nordafrikaner-Viertel. Foto: Maja Hitij

Bei einer Razzia im sogenannten Maghreb-Viertel von Düsseldorf hat die Polizei am Wochenende 300 Nordafrikaner überprüft und 40 festgenommen. Bei 38 von ihnen besteht laut Polizei der Verdacht des illegalen Aufenthalts, einer sei bereits zur Abschiebung ausgeschrieben. Ein weiterer wurde wegen des Verdachts der Hehlerei festgenommen. Insgesamt rund 300 Polizisten hatten am frühen Samstagabend 18 Cafés, Spielcasinos und Shisha-Bars des bahnhofsnahen Viertels umstellt und in einer gut sechsstündigen Razzia 294 Menschen überprüft.

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Die auch als „Klein-Marokko“ bekannte Umgebung ist geprägt von nordafrikanischen Bewohnern, ihren Restaurants und Geschäften. Sie dient nach Angaben der Polizei aber auch als Rückzugsraum für mutmaßliche Kriminelle, die im Verdacht stehen, Taschen- und Gepäckdiebstähle sowie Straßenraub- und Drogendelikte zu begehen. Neben den Festnahmen wegen illegalen Aufenthalts gab es mehrere Anzeigen, vor allem wegen Drogendelikten. Mehrere gestohlene Mobiltelefone wurden entdeckt, berichteten die Ermittler weiter.

Bei der Düsseldorfer Polizei läuft seit Längerem ein Projekt namens „Casablanca“, in dem diese Verhältnisse analysiert werden sollen. Laut einer Zwischenbilanz haben die Ermittler mehr als 2200 nordafrikanische Verdächtige ausgemacht. Schon vor einem Jahr hatte die Düsseldorfer Polizei bei einer Großrazzia im selben Viertel viele Menschen überprüft und etliche festgenommen. Auch die jetzige Razzia sei schon 2015 geplant worden. Sie habe nichts mit den Vorkommnissen in der Kölner Silvesternacht zu tun. „Gleichwohl rechnen wir mit Erkenntnissen, die die Ermittlungen vorantreiben könnten“, erklärte der Einsatzleiter.