Rheinland-Pfalz

Zweiter Geschäftsführer Gerd Weisel sieht sich nicht als Aufpasser

Gerd Weisel ist Geschäftsführer am Nürburgring. Im Hauptberuf ist er Leiter der Fachgruppe Recht beim Landesbetrieb Mobilität.
Gerd Weisel ist Geschäftsführer am Nürburgring. Im Hauptberuf ist er Leiter der Fachgruppe Recht beim Landesbetrieb Mobilität. Foto: Scholz

Neues Führungsduo in der Nürburgring GmbH: Das Unternehmen, das zu 90 Prozent in Landesbesitz ist, hat seit Juli einen zusätzlichen Geschäftsführer. Neben Hans-Joachim Koch übt die Position seither der Landesbeamte Gerd Weisel (46) aus.

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Rheinland-Pfalz – Neues Führungsduo in der Nürburgring GmbH: Das Unternehmen, das zu 90 Prozent in Landesbesitz ist, hat seit Juli einen zusätzlichen Geschäftsführer. Neben Hans-Joachim Koch übt die Position seither der Landesbeamte Gerd Weisel (46) aus.

Beide arbeiten wöchentlich zwei bis drei Tage am Ring. Nürburgring-Kenner reagierten auf Weisels Berufung überrascht. Viele fragten: Warum braucht die Nürburgring GmbH, die nur noch zehn Mitarbeiter hat, zwei Geschäftsführer? Im Gespräch mit unserer Zeitung gibt Gerd Weisel Antworten darauf.

Herr Weisel, welchen Auftrag haben Sie bei der Nürburgring GmbH?

Ich soll mit Baufirmen verhandeln, damit die letzten Bauarbeiten und Ausbesserungen möglichst schnell, günstig und korrekt abgeschlossen werden – im Ring-Boulevard, im Ringwerk und an der Achterbahn Ringracer. Zudem hat die Nürburgring GmbH ihre Immobilien seit Mai an die Nürburgring Automotive GmbH verpachtet. Der Vertrag ist aber nicht bis in die Details ausformuliert, sondern muss bei konkreten Fragen ausgelegt werden. Bei diesen Verhandlungen vertrete ich als Jurist und Landesbeamter die Interessen der Nürburgring GmbH und des Landes.

Hätte dies nicht auch Herr Koch tun können?

Herr Koch ist Experte für das Kaufmännische, für diesen Bereich ist er nach wie vor voll zuständig. Er wurde ja nicht degradiert. Aber es gibt derzeit am Nürburgring viele sehr komplexe juristische Fragen zu klären – und darum soll ich mich als Jurist kümmern.

Die rheinland-pfälzischen Grünen mutmaßen, dass das Land Sie zur Nürburgring GmbH geschickt hat, damit Sie dort das Personal in Schranken halten.

Das ist völlig absurd. Ich bin kein Aufpasser!

Wie wird man Geschäftsführer am Nürburgring?

Bei mir ging das sehr schnell. Im Juli sprach mich Wirtschaftsminister Hendrik Hering an. Noch im Juli hatte ich am Ring meinen ersten Arbeitstag.

Wie klappt die Zusammenarbeit mit Herrn Koch?

Sehr gut. Wir sind gleichberechtigte Geschäftsführer, wichtige Entscheidungen treffen wir gemeinsam. Bisher haben wir uns immer schnell geeinigt. Mein Eindruck ist: Alle Mitarbeiter der Nürburgring GmbH sind froh, dass ich ihnen als Jurist bei schwierigen Fragen helfen kann. Ich wurde mit offenen Armen empfangen.

Eigentlich sollte schon seit August 2009 der Ringracer über das Ring-Gelände brettern. Wann wird die Achterbahn in Betrieb genommen?

Voraussichtlich im Frühjahr 2011.

Haben Sie ein besonderes Verhältnis zum Rennsport?

Eher nicht. Ich fahre zwar Motorrad, bin aber kein Motorsportfan.

Sind Sie schon einmal über den Nürburgring gefahren?

Nein. Das habe ich auch nicht vor.

Wie lange bleiben Sie am Ring?

Ich gehe davon aus, dass ich meine Aufgaben als Geschäftsführer 2011 abschließen kann und meine Arbeit am Nürburgring dann endet.

Das Gespräch führte Hartmut Wagner