Mainz

Leipziger Eieiei

Hirnforscher haben bestätigt: Ostereier machen schlau.

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Bei der Suche nach hart gekochten oder Marzipannougatkrokant-Eiern werden wichtige synaptische Verbindungen entwickelt, auf die man immer wieder zurückgreifen kann. Sich mit raschem Blick einen Überblick verschaffen, unwichtiges Grünzeug von Energie spendenden Leckereien unterscheiden und blitzschnell zugreifen, bevor das Fressfeinde wie Geschwister oder Freunde tun, sind Fähigkeiten, die man später zum Überleben braucht. Nicht zuletzt hilft die präzise Auge-Hand-Koordination, wenn man zum Beispiel in den Frottee-Tiefen des Bad-Vorlegers nach den Kontaktlinsen sucht oder auf irgendeiner Wiese nach den großzügigen Geschenken, die der Hund dort versteckt hat.

Rechtzeitig zum Osterfest hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig den Menschen im Rhein-Main-Gebiet ein kleines Ei geschenkt. Sie dürfen weiter bis fünf Uhr schlafen und dabei können sie die Hände auf der Bettdecke lassen und müssen sich nicht die Finger in die Ohren stecken. Gut, fünf Uhr ist immer noch ziemlich früh, aber wenn man dann flugs aufsteht und ganz leise rausschleicht, kann man mit etwas Glück den Osterhasen auf frischer Tat ertappen.

Manch einer leidet nachts unter Entzugserscheinungen und hat sehnsüchtig gewartet, dass ihn endlich wieder das tiefe Brummen einer landenden Boeing oder eines startenden Airbus in süßen Träumen begleitet. Für diese geplagten Mitmenschen gab’s an Ostern die Ersatzdroge: die typischen Fluggeräusche der gängigen Modelle kann man seit Ostersonntag auf der Fraport-Homepage runterladen. Und das auch noch kostenlos. Die Piraten wird’s freuen.

Zu Ostern wird ja überhaupt viel verschenkt. Günter Grass beglückt uns mit Ungereimtem und die Schweiz lädt drei deutsche Finanzbeamte zu einem längeren Aufenthalt in ihrem schönen Land ein, weil sie eine Schweizer CD mit den Daten deutscher Steuersünder gekauft haben. Zur Belohnung sollen die Drei hinter Schweizer Gardinen. Kostenlos. Ach, könnte nicht das ganze Jahr Ostern sein!

Büb Käzmann alias Markus Höffer-Mehlmer ist Kabarettist und lebt gerne in Mainz (www.bueb-kaezmann.de)