Mainz

Besetzer feiern friedlich – Polizei schaut zu

Fast wie beim Open Ohr Festival: Die Atmosphäre beim Fest der Hausbesetzer auf dem benachbarten Parkplatz ist entspannt. 
Foto: Bernd Eßling
Fast wie beim Open Ohr Festival: Die Atmosphäre beim Fest der Hausbesetzer auf dem benachbarten Parkplatz ist entspannt. Foto: Bernd Eßling

Das Parkplatzfest der Hausbesetzer in der Oberen Austraße 7 verlief absolut friedlich und ohne Zwischenfälle. Die Polizei fuhr Streife.

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Mainz – Sie haben eine kleine Bühne aufgebaut, eine Malwand aufgestellt, eine Chill-Ecke mit Sofas und Sesseln eingerichtet: Die Hausbesetzer von der Oberen Austraße 7 feiern fröhlich und entspannt auf dem benachbarten Parkplatz, den ihnen die Stadtwerke zur Verfügung gestellt haben.

Bernd Eßling

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Ab und zu fährt eine Polizeistreife an dem Anwesen vorbei, aber es besteht kein Anlass zum Einschreiten. Das Fest, zu dem im Laufe des Samstags rund 100 zumeist junge Leute gekommen sind, verläuft ohne Zwischenfälle.

Die Atmosphäre erinnert ein wenig an ein kleines Open-Ohr-Festival. Was auf der Zitadelle an Pfingsten auf der Wiese zu sehen ist, spielt sich hier auf einem gepflasterten Parkplatz ab: Junge Leute jonglieren mit Bällen und Keulen, manche versuchen sich als Darsteller beim Improvisationstheater, wiederum andere spielen Tischfußball (was beim Open Ohr nicht üblich ist). Fazit: Polizei und Besetzer sind mit dem Ablauf des Festes zufrieden. In einer Presseerklärung loben die Besetzer „das besonnene Verhalten der Polizei“.

Dieter Hofem, Stadtrat der Linken und Dauergast bei den Besetzern, hat anerkennende Worte für die Stadtwerke, die den Besetzern den Parkplatz zur Verfügung gestellte hatten. Sie wollten eigentlich ein Hoffest innerhalb des besetzten Komplexes feiern. Das aber hatte das Ordnungsamt nach einer Begehung am Donnerstag aus Sicherheits- und Hygienegründe untersagt. Die hygienischen Verhältnisse wurden etwas verbessert. Auf dem Parkplatz stehen jetzt zwei Dixie-Toiletten.

Wie es weitergeht, ist offen. Dieter Hofem, dessen Fraktion die Besetzer unterstützt, will in der nächsten Stadtratssitzung am 5. September einen Antrag stellen, den Besetzern die unkommerzielle Nutzung des besetzten Gebäudes zu erlauben. „Das glaubt mir sonst kein Mensch“, sagt Hofem jetzt und greift zur Kamera. Er fotografiert, wie ein Dutzend junge Leute sich gegenseitig an die Hände fassen und fröhlich im Kreis herum tanzen. Es ist das Finale des Improvisationstheaters.

ÖDP-Stadtrat Walter Konrad teilte in einer Presseerklärung mit, dass seine Fraktion am Freitag von den Besetzern nicht zum Gespräch eingeladen worden sei. „Dies ist ärgerlich, weil wir natürlich zu einem solchen Treffen gekommen wären.“ Konrad bietet die Räume der Evangelischen Paulusgemeinde in der Moltkestraße als neutralen Ort für Verhandlungen an. Er hat dies mit der Gemeinde abgesprochen.

Armin Thomas