So funktionierten der „Safety Check“ bei Facebook und die Zuflucht per Hashtag bei Twitter
Bis zur ersten Eilmeldung der Nachrichtenagenturen sollte auch noch gut eine Stunde vergehen – die professionellen Journalisten verbreiten schließlich in aller Regel nur überprüfte Informationen. Auf Twitter allein verlassen sich die Profis dabei nicht. Dass Frankreichs Präsident Hollande die Ehrentribüne verließ, war das nächste wichtige Anzeichen für eine Sonderlage. Derweil wurden über einen Internetdienst namens Periscope Live-Videos aus den Straßen von Paris übertragen. Privatnutzer übertrugen mit ihren Handys Szenen von Polizeieinsätzen.
Die französische Zeitung „LeMonde“ verlinkte ein dreiminütiges Video mit schrecklichen Aufnahmen von flüchtenden Menschen aus dem überfallenen Rockkonzert. Unter dem Hashtag porteouverte (geöffnete Tür) boten Pariser Übernachtungsmöglichkeiten an. Denn viele hatten Angst, die Métro zu benutzen.
In der Nacht aktivierte Facebook darüber hinaus eine Funktion, die sich „Safety Check“ nennt und von dem sozialen Netzwerk schon seit einiger Zeit für Krisensituationen vorgesehen ist. Immer dann, wenn furchtbare Ereignisse eintreten – etwa Naturkatastrophen oder Terroranschläge wie in Paris – und eine ganze Region erschüttern, gibt Facebook die Safety-Check-Funktion frei. Hier können Nutzer öffentlich angeben, dass sie in Sicherheit sind und es ihnen gut geht. Zu der Internetseite gelangt man übrigens über den Kurz-Link http://ku-rz.de/fbsicher.
Ist man dort mit seiner Facebook-Kennung eingeloggt, erscheinen automatisch die Namen aller eigenen Kontakte, die sich als „in Sicherheit befindlich“ gemeldet haben. Freunde und Kontakte werden automatisch informiert. Man kann aber auch andere Personen als „in Sicherheit“ markieren.
ske/msc