Naturschutzbund heißt Canis Lupus willkommen

Wölfe durchstreifen früh morgens das Teichgebiet bei Niederspree  südlich der Muskauer Heide in der sächsischen Lausitz. Kleintiere, wie  die Fischreiher im Hintergrund, gehören nicht zum Speiseplan der Wölfe.
Wölfe durchstreifen früh morgens das Teichgebiet bei Niederspree südlich der Muskauer Heide in der sächsischen Lausitz. Kleintiere, wie die Fischreiher im Hintergrund, gehören nicht zum Speiseplan der Wölfe. Foto: NABU/Noack

Der Naturschutzbund hat vor gut drei Jahren das Projekt „Willkommen Wolf“ ins Leben gerufen, um eine bei uns ausgestorbene Spezies wieder anzusiedeln. Ziel des Vorhabens ist vor allem Aufklärungsarbeit über den Wolf.

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Der Naturschutzbund hat vor gut drei Jahren das Projekt „Willkommen Wolf“ ins Leben gerufen, um eine bei uns ausgestorbene Spezies wieder anzusiedeln. Ziel des Vorhabens ist vor allem Aufklärungsarbeit über den Wolf.

Dabei bilden die Nabu-Experten nicht nur Wolfsbotschafter aus. Sie beraten außerdem Nutztierhalter, wie diese ihre Bestände schützen können, und versuchen mit der jeweiligen Landesregierung, einen sogenannten Managementplan auf die Beine zu stellen. Der legt das Vorgehen fest, für den Fall, dass ein Wolf gesichtet wird.

Zur Entwicklung: Nach rund 150 Jahren wurden im Jahr 2000 in Deutschland erstmals wieder Wolfswelpen von einer in Freiheit lebenden Wölfin geboren. Die Geburt der Jungwölfe in der sächsischen Oberlausitz war der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die bereits ab Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit vereinzelt einwandernden Wölfen aus den östlichen Nachbarländern begann. Zwischen 1945 und 1990 versuchten mindestens 22 Wölfe erfolglos – sie wurden geschossen oder fielen dem Straßenverkehr zum Opfer –, in Deutschland wieder Fuß zu fassen.

Seit den 1990er-Jahren wurden in Brandenburg und Sachsen häufiger Wölfe beobachtet. Im Dezember 2008 leben in der Lausitz bereits wieder fünf Rudel und ein Wolfspaar mit insgesamt 45 Tieren. Diese nutzen einen etwa 2000 Quadratkilometer großes Gebiet im sächsischen Nordosten und brandenburgischen Südosten. Das ist ungefähr die doppelte Größe Berlins. Damit ist dieser Landstrich vollständig besiedelt. Junge Wölfe wandern ab und bewegen sich somit im Umfeld der Territorien. Da Wölfe ausgesprochene Langstreckenwanderer sind, wurden auch schon Tiere in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Niedersachsen, Hessen und in Sachsen-Anhalt nachgewiesen. Der Wolf ist ein sehr soziales Wesen und steht unter Naturschutz.

Weitere Informationen zum Projekt unter www.nabu.de/WillkommenWolf