Cooler Café-Besitzer knackt den Jauch-Jackpot

Millionär bei Jauch Foto: RTL

Mit einer unglaublichen Lockerheit hat Ralf Schnoor aus Hannover am Freitag bei „Wer wird Millionär“ den Jackpot geknackt. Vier Jahre lang hat es kein Kandidat bei der RTL-Rateshow mehr geschafft, die 1.000.000 Euro-Frage zu beantworten. Der 49-jährige Gastronom brauchte dafür noch nicht einmal einen Joker.

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Von Anna Lampert

Mit einer unglaublichen Lockerheit hat Ralf Schnoor aus Hannover am Freitag bei „Wer wird Millionär“ den Jackpot geknackt. Vier Jahre lang hat es kein Kandidat bei der RTL-Rateshow mehr geschafft, die 1 000 000 Euro-Frage zu beantworten. Der 49-jährige Gastronom brauchte dafür noch nicht einmal einen Joker.

Millionär bei Jauch
Foto: RTL

Aber der Reihe nach: Drei Mal schon saß Ralf Schnoor in der Auswahlrunde bei „Wer wird Millionär“. Im vergangenen Montag schaffte er es dann auf den Kandidatenstuhl. Nach zwei richtig beantworteten Fragen war die Show für ihn erst einmal zu Ende. Am Freitag ging es weiter – und wie! Bis zur 10. Frage, in der es um 16.000 Euro geht, schafft es Schnoor ohne Hilfe. „16.000 Euro, alle Joker noch da, besser geht es nicht“, staunte da auch Günther Jauch. Bei der 32.000 Euro-Frage hilft dem sympathischen Café-Besitzer das Publikum weiter. Seinen 50:50-Joker verschenkt Schnoor bei der 125.000 Euro-Frage, deren richtiger Antwort er sich eigentlich sicher war.

Millionär bei Jauch
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Durch die weiteren Quizrunden spielt sich der 49-Jährige mit einer Gelassenheit, wie man sie bei „Wer wird Millionär“ noch nie gesehen hat. Die 500.000-Euro-Frage beantwortet er, ohne groß überlegen zu müssen, richtig. Genau die hatte er nämlich auch schon seinen Café-Gästen bei einem sogenannten „Table-Quiz“ gestellt. Die setzen sich dabei in Gruppen an Tischen zusammen und beantworten gemeinsam Fragen, erklärt Schnoor das Spiel. „Die Fragen denke ich mir aus und sie stammen aus verschiedenen Themengebieten. Wenn man das jahrelang macht, dann kommt irgendwann die Übereinstimmung mit den Fragen von ‚Wer wird Millionär?’.“

Millionär bei Jauch
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Als Jauch die Millionen-Frage stellt, herrscht absolute Stille im Publikum. Hochspannung. „Wie heißt die erste deutsche Briefmarke, die 1849 in Bayern herausgegeben wurde? A: Schwarzer Einser, B: Roter Zweier, C: Gelber Dreier, D: Blauer Vierer.“ Ralf Schnoor grinst verschmitzt und zieht seinen letzten noch verliebenden Joker, ruft Freund André Hanreich an. Doch statt ihm kanditatengerecht die 1.000.000-Frage vorzulesen, fängt Schnoor an nett mit ihm zu plaudern! „Hallo André. Alles klar bei dir? Ich glaube ich kann die Frage locker beantworten ...“

Das Publikum im Studio johlt, Günther Jauch ist völlig aus dem Häuschen. So etwas hat er in elf Jahren „Wer wird Millionär“ noch nie erlebt. „Ich habe diese Frage bei einem Table-Quiz mit dem Motto Briefmarken recherchiert“, erklärt Schnoor trocken. Antwort A, der Schwarze Einser soll es sein. Jauch merkt schnell: Es spannend machen, bringt hier nichts. Und so glitzert es nur Sekunden später silbern von der Studiodecke. Ralf Schnoor ist der siebte RTL-Millionär (ausgenommen der Prominentenspecials).

Artig bedankt sich der Hannoveraner beim Publikum für die Hilfe bei der 32.000 Euro-Frage, lädt es als Dankeschön in sein Café ein, bevor er überglücklich seiner Frau in die Arme fällt. „Man kann es erst nicht glauben und denkt sich ‚Wahnsinn!’“, beschreibt Schnoor die Minuten nach dem Gewinn. Was hat er vor mit der Million? „Mir gehört eine halbe Million. Die andere Hälfte gehört meiner Frau“, erklärt er. Gemeinsam wollen sie von dem Gewinn eine Eigentumswohnung kaufen und nach Australien reisen. „Und dann gibt es noch ein paar Investitionen in meinem Geschäft zu tätigen: Eine neue Espressomaschine und Änderungen in der Beleuchtung sind nötig.“ Die Mitarbeiter sollen alle eine Gehaltserhöhung bekommen.

Seinen Job, sein Café, sein altes Leben, das will Schnoor in jedem Fall behalten. „Was soll ich denn sonst machen? Dann würde ich dick und fett werden und mich langweilen“, überlegt er. „Mein Leben wird sich nicht verändern. Es war vorher schön, und es wird hinterher schön sein.“