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Bayreuth

Festspiele Bayreuth: So eindrucksvoll düster war „Tristan“ selten

Auf der leeren Bühne des dritten Aufzugs blitzen an immer neuen Stellen Traumbilder auf: Ein fantastischer Moment der "Tristan und Isolde"-Neuinszenierung von Katharina Wagner in Bayreuth.
Auf der leeren Bühne des dritten Aufzugs blitzen an immer neuen Stellen Traumbilder auf: Ein fantastischer Moment der "Tristan und Isolde"-Neuinszenierung von Katharina Wagner in Bayreuth. Foto: Enrico Nawrath/dpa

Der Vorhang schließt sich über einer Inszenierung von Katharina Wagner – und es hagelt keine empörten Buhrufe, sondern es gibt einmütig Applaus: Das hat die Welt noch nicht gesehen. Jedenfalls bis Samstagabend. Seit ihrem Regiedebüt am Stadttheater Würzburg 2002 hat die Urenkelin Richard Wagners traditionsorientierte Wagnerianer konsequent verprellt, mit ihrem Bayreuth-Regiedebüt mit den „Meistersingern von Nürnberg“ 2007 für eine der am heftigsten umstrittenen Produktionen der vergangenen Jahre gesorgt. Jetzt stand ihre zweite Inszenierung in Bayreuth an: Ein ungeheurer Druck lastete auf der 37-jährigen Festspielleiterin. Dieser dürfte nach der vom Publikum äußerst wohlwollend aufgenommenen Premiere wenigstens zum Teil von ihren Schultern genommen sein.

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Von den Bayreuther Festspielen berichtet unser Kulturchef Claus Ambrosius Dabei ist es nicht so, als habe Katharina Wagner Kreide gefressen und eine der berühmtesten Liebesgeschichten aller Zeiten einfach auf der Bühne nachbuchstabiert: Ihre Deutung hat viele eigene Akzente, gelingt aber auch in den gewagteren Setzungen konsequent und nachvollziehbar. Obwohl die Bühnenbildner ...