Trauma: Die Sterberate bei einem Schädel-Hirn-Trauma liegt bei 30 Prozent

Michael Schumachers Skiunfall belegt in gewisser Weise eine Tendenz: Sportunfälle haben Verkehrsunfälle als Hauptursache für Schädel-Hirn-Traumata abgelöst, sagt der Frankfurter Neurochirurg Andreas Pingel.

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Er ist Leitender Arzt des Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) in Frankfurt. Dort werden jährlich rund 2000 Patienten mit einem Schädel-Hirn-Trauma behandelt, 400 bis 600 davon in etwa so schwer wie bei Schumacher. „Die überwiegende Zahl kommt durch Stürze zustande, das sind in der Regel Sportunfälle und häusliche Unfälle, weniger Verkehrsunfälle“, sagte Pingel.

„Es besteht immer mehr die Neigung, auch Risiken einzugehen im Freizeitsport.“ Die Folgen von Verkehrsunfällen hingegen seien immer weniger gravierend. Bei einem schweren Schädel-Hirn-Trauma liegt Pingel zufolge die Sterberate bei circa 30 Prozent. Der Rest muss häufig mit Lähmungen, Funktionseinschränkungen, Behinderungen oder Orientierungsstörungen rechnen.

Zum Fall Schumacher sagte Pingel: „Man muss weiter bangen.“ Auch nach Tagen sei es noch möglich, dass es zu sekundären Verschlechterungen kommt.