Koblenz

53-Jährige sieht Engagement als Chance für beruflichen Neustart

Vor rund einem halben Jahr war Gabriele Vaßen aus Brey im Kreis Mayen-Koblenz noch Pionierin. Die 53-Jährige war damals die erste und einzige Bewerberin für den neuen Bundesfreiwilligendienst beim Koblenzer Caritasverband.

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Als sie unserer Zeitung Anfang August ihre Erfahrungen schilderte, arbeitete sie erst seit drei Wochen in der Rhein-Mosel-Werkstatt für behinderte Menschen. Ihr Engagement hat sie bis heute nicht bereut, im Gegenteil.

„Ich habe meinen Dienst noch bis zum 30. Juni verlängert“, berichtet sie. Die gelernte Industriekauffrau, die zuvor schon erste Erfahrungen bei ehrenamtlichen Tätigkeiten in Krankenhäusern und bei der Kirchengemeinde sammelte, wollte sich beruflich neu orientieren. „Der Bufdi ist ein große Chance dafür. Wie kann man sich sonst in meinem Alter noch einmal in einem neuen Bereich ausprobieren?“, sagt sie. Sie interessierte sich seit Längerem für eine Tätigkeit im sozialen Bereich. In der Werkstatt unterstützt sie jetzt behinderte Menschen bei ihrer täglichen Arbeit. „Ich gehöre inzwischen zur Gruppe“, sagt sie. Für sich hat sie außerdem herausgefunden, dass sie in der Arbeit mit behinderten Menschen ihren beruflichen Neustart wagen will. „Es macht mir sehr viel Spaß, mit ihnen zusammenzuarbeiten.“

Inzwischen hat sie auch bei der Caritas weitere Bufdi-Kollegen. „Anfangs war es noch schwierig, weil nichts geregelt war. Die Kollegen wussten noch gar nicht, was sie mit einem Bufdi überhaupt genau anfangen können“, meint sie. Die Startschwierigkeiten führt Gabriele Vaßen vor allem auf die schnelle Einführung des neuen Dienstes zurück. Inzwischen seien viele Anlaufprobleme aber gelöst. „Wichtig war auch, deutlich zu machen, dass ein Bufdi eben kein Zivi ist. Ein Bufdi ist ein Freiwilliger, das ist ein großer Unterschied“, sagt sie. Die nächsten Freiwilligen werden es aus ihrer Sicht bald schon deutlich leichter haben.

Von unserer Redakteurin Rena Lehmann