Rheinland-Pfalz. 924 Mitarbeiter der Universitätsklinik Mainz erleben seit Monaten ein Wechselbad der Gefühle. Erst ringen sie mit sich, ob sie an der Curevac-Studie teilnehmen sollen. Dann freuen sie sich auf den Piks mit dem Impfstoff, der (zunächst) wie der von Biontech als ein so großer Hoffnungsträger gilt, dass die Bundesregierung 300 Millionen Euro in das biopharmazeutische Unternehmen investiert. Also hoffen die Probanden nach ihrer Spritze auf Reaktionen wie Fieber oder Kopfschmerzen, um sich in der Pandemie gut geschützt zu fühlen. Denn keiner weiß zu Beginn der Studie, ob man nur ein Placebo erhält.
Jetzt, da das Unternehmen sein Desaster verkünden musste, dass der Impfstoff nur zu etwa 47 Prozent vor Corona schützt, fühlen sich viele Probanden „einfach nur abgehängt“: Sie sind geimpft, haben aber ohne offiziellen Impfpass trotzdem nicht mehr Freiheiten, weder im Urlaub noch daheim.