Die Dauerbaustelle auf der A61 bei Rheinböllen fordert per se Geduld von allen, die über den kilometerlangen Baustellenspuren rollen – oft genug im Schneckentempo. Jetzt kommt temporär ein weiterer Punkt hinzu, wegen dem Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer mit Extrazeit planen sollten: Die Anschlussstelle Rheinböllen in Fahrtrichtung Koblenz wird ab Montag, 17. Juni, für etwa vier Wochen gesperrt, teilt die Niederlassung West der Autobahn GmbH des Bundes mit. Und auch an einem anderen A61-Sorgenkind stehen Verkehrseinschränkungen an: An der maroden Moseltalbrücke bei Winningen müssen weitere Untersuchungen am Bauwerk erfolgen. Der Verkehr fließt währenddessen zeitweise für einige Tage nur einspurig – Startpunkt für diese Maßnahme: ebenfalls der 17. Juni.
Was für die Anschlussstelle Rheinböllen geplant ist
Seit 2016 laufen die Bauarbeiten an der Großbaustelle Autobahn 61 von der Anschlussstelle Rheinböllen bis zur Tank- und Rastanlage Hunsrück. Die Baustelle ist in drei Abschnitte aufgeteilt. Laut Autobahn GmbH laufen die Arbeiten zum sechsspurigen Ausbau auf Hochtouren, es gilt das Ziel, „noch im August 2024 den Verkehr durchgängig auf die neu hergestellten Streckenabschnitte der Richtungsfahrbahn Koblenz umzulegen“. Hierfür sei es im nächsten Schritt notwendig, die Fahrbahnfläche im Bereich der Anschlussstelle Rheinböllen in Fahrtrichtung Koblenz zu sanieren und teils grundhaft zu erneuern – dieses Vorhaben gilt demnach auch für die beiden östlichen Zu- und Abfahrtsäste.
Da die Arbeiten unter Vollsperrung erfolgen, sind die Anschlussstelle sowie die genannten Zu- und Abfahrten vom 17. Juni ab circa 20 Uhr bis voraussichtlich Montag, 15. Juli, nicht erreichbar – der Verkehr wird umgeleitet. Die Umleitungen erfolgen laut Autobahn GmbH ausschließlich über die A61 zu den benachbarten Anschlussstellen Stromberg und Laudert.
Verkehrsteilnehmer sollen mit Schildern bereits auf der B50 sowie auf der A61 „frühzeitig auf die Sperrung und Umleitung aufmerksam gemacht“, werden, heißt es. Zudem teilt die Autobahn GmbH mit, dass der Bauablauf so gestaltet wurde, dass die Baustellenarbeiter das Tageslicht voll ausnutzen können und sich die anstehenden Arbeiten in „kürzest möglicher Zeit ausführen lassen“. Ziel sei es, Einschränkungen für Verkehrsteilnehmer möglichst kurzzuhalten. Das gelte auch für „zeitliche Mehraufwände“, was im Umkehrschluss heißt: Es dauert länger auf der A61.
Doch auch in diesen Fällen bittet die Autobahn GmbH um eine umsichtige Fahrweise – und Verständnis. Zumal es einen kleinen Hoffnungsschimmer insbesondere für alle jene gibt, die sich regelmäßig durch die Großbaustelle schieben: Im Frühjahr hatte die Autobahngesellschaft über die Fortschritte an den drei Bauabschnitten informiert. Dort hieß es, dass man mit einem besseren Verkehrsfluss und deutlich weniger Stau rechne, sobald der Verkehr auf die neu hergestellten Streckenabschnitte umgelegt sei.
Zugleich war bei dem Termin allerdings auch verkündet worden, dass es deutlich länger dauert, bis die Baustelle komplett abgeschlossen ist: Ursprünglich war man von einer Bauzeit bis 2026 ausgegangen. Jetzt steht Ende 2028 im Raum.
Was sich an der Moseltalbrücke Winningen tut
Die Moseltalbrücke teilt sich das Schicksal mit vielen Brücken im Land: Sie ist in die Jahre gekommen. Der Überbau der Brücke und ihre Querträger sind marode. Dass die Brücke schadhaft ist, ist seit Ende 2022 bekannt – welche Maßnahmen notwendig sind, um sie instandzusetzen, allerdings noch nicht. Planungen für ein Konzept laufen, weshalb nun weitere Untersuchungen am Überbau anstehen, wie die Autobahn GmbH mitteilt. Um die Arbeiten, bei denen ein Brückenuntersichtgerät eingesetzt wird, durchführen zu können, wird es ab dem 17. Juni zu Verkehrseinschränkungen kommen:
- Fahrtrichtung Koblenz: Von Montag, 17. Juni, bis Mittwoch, 19. Juni, steht jeweils in der Zeit von etwa 9 bis 17 Uhr nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
- Fahrtrichtung Ludwigshafen: Von Mittwoch, 19. Juni, bis Donnerstag, 20. Juni, steht jeweils in der Zeit von etwa 8 bis 15 Uhr sowie am Freitag, 21. Juni, von etwa 8 bis 12 Uhr nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Die Autobahngesellschaft bittet auch hier um Verständnis und umsichtige Fahrweise – und empfiehlt, die Staumeldungen im Radio zu beachten, um das Nadelöhr Moseltalbrücke möglichst zu Umfahren.
Wie es weitergeht
Im Anschluss an die Arbeiten wird der Abschnitt wieder unter den bereits eingerichteten verkehrlichen Bedingungen freigegeben, teilt die Autobahn GmbH mit: Wegen der Schäden gilt seit Monaten Tempo 80 auf der Brücke, Lkw dürfen maximal Tempo 60 fahren. Der Schwerlastverkehr ist komplett verbannt.
Um ein Konzept zur Instandsetzung der Brücke auszuarbeiten, kommt es immer wieder zu Untersuchungen an der Brücke und damit zu Verkehrsbeeinträchtigungen oder auch zur zeitweisen Vollsperrung der Moseltalbrücke. Erst kürzlich hatte auf der gesperrten Brücke ein aufwendiger Test mit verschiedenen statischen Belastungen stattgefunden, zum Einsatz kamen 24 Lkw à 40 Tonnen (wir berichteten). Mit der Sanierung der Brücke soll voraussichtlich im nächsten Jahr begonnen werden. Noch in diesem Jahr soll derweil mit der Instandsetzung der Fahrbahnplatte begonnen werden, ebenso laufen Arbeiten an dem Stahlüberbau der Moselbrücke an.