Puppentheater Regisseurin Katharina Kummer und hervorragende Spieler machen aus "Erst war es leer ..." 90 berührende Minuten
Im Bann einer packenden Geschichte im Raum unterwegs
Eindrucksvolles Puppentheater bieten Luisa Grüning (links) und Hendrika Ruthenberg auf der Probebühne 2 des Theaters. Foto: Katharina Dielenhein
Katharina Dielen

Koblenz. Ein einfaches Taschentuch kann im Puppentheater so viel mehr sein als nur ein nützliches Ding. Es eröffnet ein Meer an Assoziationen. So wie jetzt in „Erst war es leer ohne Herz, aber jetzt geht's wieder“ am Theater Koblenz. Das Publikum erhält es zu Beginn dieser Inszenierung nach einem Schauspiel der britischen Dramatikerin Lucy Kirkwood. Wie es zu Boden geht, wenn man es unachtsam wegwirft, wie man es während 90 Spielminuten in der Hand zerknüllt oder aber es sorgsam beiseitelegt: All das baut eine Verbindung zur Hauptfigur dieses Puppenspiels, der Zwangsprostituierten Dijana P.. In der Regie von Katharina Kummer driftet sie hin und her driftet zwischen Gefühlen des Benutztwerdens, der Frage nach Wertschätzung, Schutzbedürftigkeit und Selbstverantwortung.

Aktualisiert am 21. September 2018 17:28 Uhr
Für die so fragile Erscheinung Dijana ist das Taschentuch zunächst nur ein Arbeitsutensil. Sie säubert sich damit, nachdem sie an nur einem Tag 21 Männer empfangen hat. Der 22. Freier wird für sie zur Hoffnung: Denn mit ihm hat sie so viel Geld verdient und gespart, dass sie sich freikaufen kann.

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