Von unserem Redakteur Tobias Lui
Braubach – Am Tag nach der Katastrophe war Rolf-Dieter Friedrich die Erleichterung anzumerken, als er im Braubacher Büro seiner normalen Arbeit nachgehen konnte. Na ja fast, schließlich ist es auch nicht alltäglich, dass der kaufmännische Leiter der BSB Recycling GmbH Brandermittler der Kriminalpolizei auf dem Firmengelände zu Gast hat, die nach den Ursachen für den Großbrand suchen, der am Sonntag gewütet hatte. Seit Montagnachmittag steht fest: Ein elektrotechnischer Defekt löste das Feuer aus.
„Ich freue mich, dass bei uns heute in allen Bereichen normal gearbeitet werden kann“, erklärt Friedrich unserer Zeitung. Veredelungsanlage, Akkuschrottaufbereitungsanlage, Schmelzbetrieb und auch die Raffinationsanlage waren nicht von den Flammen in Mitleidenschaft gezogen worden, die das Plastikgranulatlager eingeäschert hatten. „Ein Produktionsstillstand hätte uns finanziell sehr getroffen“, zeigt er sich überzeugt. 93 Mitarbeiter und acht Auszubildende beschäftigt der Recyclingspezialist, allen dürfte ein Stein vom Herzen gefallen zu sein. Experten schätzen den entstandenen Schaden auf rund eine halbe Million Euro. „Die Versicherung ist informiert“, sagt Friedrich und hofft auf eine problemlose Abwicklung.
Derweil waren die Ermittler der Kripo gemeinsam mit einem Sachverständigen fast den ganzen Montag damit beschäftigt, die Brandursache herauszufinden. „Der betroffene Bereich ist relativ groß, das braucht seine Zeit“, erklärte Friedhelm Georg von der Pressestelle der Polizei am Vormittag – um schon wenige Stunden später ein Ergebnis präsentieren zu können: Ein elektrotechnischer Defekt an der Kabelzufuhr einer Maschine löste den Brand aus.
Dicke schwarze Rauchwolken hatten über der Bleihütte gestanden. Foto: Blitzer Koblenz und Umgebung
Rolf-Dieter Friedrich hat nur Lob für die mehr als 210 Helfer übrig, die dafür gesorgt haben, dass die Situation halbwegs glimpflich ausgegangen ist. „Die Rettungskette hat super funktioniert.“ lobt er. „Von der Erstmeldung an hat alles gestimmt. Auch die Entscheidung der Braubacher Wehr, umgehend andere Einheiten hinzuzuziehen, hat sich als goldrichtig herausgestellt.“