Heinens Mann Ulrich hat einen Text dazu verfasst. Wir dokumentieren ihn im Wortlaut:
Jedes Jahr feiern wir die Menschwerdung Gottes und legen unsere Friedenssehnsucht, unseren Dank und all unsere Bitten in die Krippe. Das Bild der Künstlerin Beate Heinen nimmt Bezug auf ein Werk aus früheren Jahren. Doch sie wandelt es in seiner farbigen Intensität. Sie will der Botschaft noch intensiver Ausdruck geben. Wir brauchen es ja auch, gerade in unserer spürbar so bedrohten Gegenwart.
Das Bild scheint zu glühen. Sind dies Lichtzeichen des Friedens, die am Himmel erscheinen und Mensch und Natur leuchten lassen? Ja, Weihnachten will in uns die Glut der Liebe entfachen, gegen alle Dunkelheit in uns und um uns herum. Gott kann tatsächlich Frieden schaffen ohne Waffen, denn seine einzige Waffe ist die Liebe. Sein Friedenslicht wird nicht erlöschen, denn der Friedensfürst und Erlöser ist gekommen und will auch uns mit seiner Liebesglut entzünden.
Das Kind weiß um seinen Auftrag und seine Sendung
Das Neugeborene hält es nicht mehr im Schoß der Mutter. Das Kind weiß um seinen Auftrag und seine Sendung, so hat es Beate Heinen gemalt. Es berührt mit seinen Händen Löwe und Schlange. Nimmt ihnen ihre gefahrvolle, zerstörerische Kraft. Das Kind ist Lichtgestalt und die Glut seiner Liebe legt sich auf die ganze Schöpfung. Unsere Hoffnung auf Frieden ist durch ihn unzerstörbar gegenwärtig und zeigt sich im Lamm, welches ganz nah beim Löwen zu sehen ist.
Maria wird zur Mutter des Friedens, und Josef legt sanft seine Wange an ihren Kopf. Es scheint, als wolle er diesen friedvollen Moment, diese „Friedensgeburt“ ganz intensiv in sich aufnehmen. Ist dies Einladung, uns selbst ganz nah zu ihm zu stellen, um wahrzunehmen, was da gerade geschieht?
Weihnachten ist die Geburtsstunde der Osterfreude
An Weihnachten hat alles Warten ein Ende. Es ist die Geburtsstunde der Osterfreude. Das Licht, das über der Krippe erstrahlt ist letztlich das Licht von Ostern. Mit Jesu Geburt erfüllt sich die Verheißung Isaias. Es beginnt die Zeit der Neuschöpfung, die Gott von Urzeit her für Mensch und Welt vorgesehen hat. Er macht alles neu, so sagt es die Bibel. Denken wir an die Frau, die im Evangelium (Mk 5,21-43) ihrer Hoffnung Ausdruck verleiht: „Und wenn ich nur den Saum seines Gewandes berühre, werde ich geheilt“.
So zeigt es auch die Künstlerin. Das Kind breitet die Arme aus, ergreift mit seinen Händen das, was es fassen kann, und schon wandelt sich alles. Ist das nicht die hoffnungsvolle Botschaft der Bibel, Gottes Botschaft für jede und jeden von uns? Selbst wenn es uns schwer fällt die Hand auszustrecken, wir dürfen fest darauf vertrauen: Gott hat bereits seine liebende Hand nach uns ausgestreckt. Er will uns verwandeln, denn das ist seine Sendung, sein Wesen. Vertraue darauf. Lassen wir uns berühren und wir werden gewandelt. Auch wenn uns die letzte Verwandlung erst dann geschenkt werden wird, wenn es kein Warten mehr auf etwas gibt, kann uns diese Hoffnung an Weihnachten zu trostvoller Zuversicht werden.
Beate und Ulrich Heinen haben als Paar zueinander gefunden. Bis dahin war es kein einfacher Weg. Ulrich Heinen, vormals Bruder Ulrich, musste sich zwischen einem Leben im Kloster und der Partnerschaft mit seiner heutigen Frau entscheiden.„Wenn Nonne und Mönch die Liebe finden“: Beate und Ulrich Heinen erzählen ihre Geschichte
Beate Heinens Kunstwerke begleiten unsere Leser seit vielen Jahren durch das Jahr. Ihre Weihnachtsbilder veröffentlichen wir ebenfalls schon lange – viele Leser freuen sich schon darauf und kennen auch den ungewöhnlichen Lebensweg, den Heinen und ihr Mann bereits beschritten haben. Darüber haben sie ein Buch geschrieben, das in diesem Jahr im Bonifatius-Verlag erschienen ist: „Wenn Nonne & Mönch die Liebe finden“.