Rheinland-Pfalz

Bequem zum Schnelltest in den Drive-in: So läuft's in Rheinland-Pfalz

Corona-Schnelltest am offenen Autofenster: So bequem läuft es in den Drive-in-Stationen. Mehrere solcher Einrichtungen gibt es mittlerweile unter den rund 900 Testationen in Rheinland-Pfalz.  Foto: dpa
Corona-Schnelltest am offenen Autofenster: So bequem läuft es in den Drive-in-Stationen. Mehrere solcher Einrichtungen gibt es mittlerweile unter den rund 900 Testationen in Rheinland-Pfalz. Foto: dpa

Ein Auto nach dem anderen rollt heran, niemand steigt aus. Helfer in Schutzanzügen nehmen durch geöffnete Fenster einen Nasenabstrich. Zu den gut 900 Corona-Schnellteststellen im Land gehören auch einige Drive-in-Testzentren. Die Sprecherin des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung in Mainz, Anna Bendel, findet diese Variante angesichts des hochansteckenden Coronavirus gut: „Je kontaktärmer, desto besser.“

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Seit dem 13. März hat etwa das Drive-in-Testzentrum am Flugplatz Mendig in der Osteifel regelmäßig geöffnet. „Rein theoretisch könnte man hier auch mit einer kleinen Maschine landen und sich testen lassen“, sagt der Sprecher der Verbandsgemeinde Mendig, Alexander Kutz. Das Deutsche Rote Kreuz und rund 80 ehrenamtliche Helfer hätten hier schon mehr als 600 Bürger getestet. Weitere rund 1100 Termine seien bereits online vergeben worden. Bis vor Ostern habe es erst ein positives Testergebnis gegeben. Das Testzentrum wird von den Verbandsgemeinden Mendig und Pellenz betrieben.

Im pfälzischen Lambsheim hat der frühere Unternehmer Stefano Ferraro mit wenigen Helfern ein Testzentrum für Autofahrer aufgebaut und am 27. März eröffnet. „Drive-in ist besser wegen der Hygieneregeln. Die Leute drängen sich sonst wie die Hühner zusammen“, sagt der Ruheständler. Nach einer Onlineschulung hätten er und sein Team losgelegt. „Nach dem Test dauert es höchstens 20 Minuten, dann bekommen die Leute ihr Testergebnis als E-Mail zugeschickt“, erklärt Ferraro. Im nahen Maxdorf wolle er noch ein zweites Drive-in-Angebot eröffnen.

Jeder Bürger mit Wohnsitz in Deutschland hat einmal in der Woche Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest in einem Zentrum. Die Betreiber können von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz für jeden Test eine niedrige Geldsumme bekommen. Die KV holt sich diese nach eigenen Angaben vom Bundesamt für Soziale Sicherung zurück – der Bund zahlt also. Testen lassen dürfen sich nur Bürger ohne Symptome. Bei einem positiven Ergebnis wird das Gesundheitsamt verständigt – obligatorische Quarantäne und PCR-Test müssen folgen.

Unabhängig davon verkaufen Handel und Apotheken Selbsttests für zu Hause. Aber: Eine Bescheinigung über das Ergebnis gibt es dabei nicht.

Alexander Kutz sagt zum Drive-in-Testzentrum Mendig: „Wir haben sehr positive Rückmeldungen. Ein Restaurantbesitzer hat uns sogar Essen als Dankeschön geliefert.“ Die Autofahrer wollten sich ein 24-stündiges Sicherheitsgefühl verschaffen, um beispielsweise Verwandte zu besuchen oder sich mit Freunden zu treffen.

Auch in Montabaur gibt es so einen Schnelltest-Drive-in, im Kreis Neuwied ist einer geplant. Warum nicht auch Drive-in-Impfzentren einrichten? Das Gesundheitsministerium in Mainz sieht vorerst keinen Bedarf: Noch immer gebe es zu wenig Impfstoff, die rund 30 Impfzentren im Land seien daher nicht ausgelastet, zudem könnten künftig auch Hausärzte impfen. Außerdem gilt die Organisation eines Impfzentrums als aufwendiger als die eines Schnelltestzentrums.