Die Landesregierung kann jeden Tag drei Kreuze machen, dass sie ihre Hahn-Anteile von 82,5 Prozent allein an die chinesische HNA verkauft hat. Wäre noch die deutsch-chinesische ADC GmbH oder deren Ableger, die ADC Vermögensverwaltung (ADCVV), mit im Boot, hätte der Ampel ein neues Desaster bevor gestanden.
Dietmar Brück zum Verkauf der Hahn-Anteile in Hessen
Denn Hessen sitzt immer noch auf seinen 17,5 Prozent an der Hahn-Flughafengesellschaft. Die ADCVV legt die Unterlagen nicht vor, die die Seriosität der chinesischen Gesellschafter belegen sollen. Was anfangs von den ADC-Leuten als lapidarer Formfehler hingestellt wurde, wächst sich zu einem handfesten Problem aus. Um Druck aufzubauen, verhandelt Hessen inzwischen parallel mit dem Zweiplatzierten im Bieterverfahren. Aber auch die amerikanisch-chinesische Henan American Machinery legt relevante Informationen nur äußerst schleppend vor. Nun merkt man im hessischen Finanzministerium, wie tückisch Verhandlungen mit Chinesen sein können.
Zugleich passt das zähe Tauziehen in Hessen nahtlos in die Pannengeschichte des Hunsrück-Airports. Die inneren Strukturen der ADC und ihres Ablegers ADCVV scheinen chaotisch und intransparent zu sein. Nur, dass diesmal die Hessen diese harte Nuss zu knacken haben. Die Mainzer Landesregierung hat einfach nur Glück gehabt und ist an einer neuen Verkaufspleite vorbeigeschrammt. Vorausgesetzt, die EU stellt den gesamten Bieterprozess nicht doch noch infrage. Schließlich bekam einst die ADC und nicht die HNA den Zuschlag. Eine Firma, die vielleicht bald keine Rolle mehr spielt.