Kreis Birkenfeld. Eigentlich sollte das Finale um die Hallenkreismeisterschaft zwischen der SG Hoppstädten-Weiersbach und dem SC Idar-Oberstein nur zweimal sieben Minuten dauern. Doch aus angedachten 14 Minuten Spielzeit wurde schließlich 41. „Das Finale war sehr, sehr emotional und es sind ein paar Entscheidungen gegen uns gefallen, die die Stimmung haben überkochen lassen“, sagt Matthias Hornberger, der Vorsitzende des TuS Hoppstädten und ergänzt: „Die Summe an Entscheidungen gegen uns war schon unglücklich, deshalb hat sich das hochgeschaukelt.“ Der TuS-Boss stellt aber auch klar: „Das Verhalten von der Tribüne war nicht immer in Ordnung.“ Allerdings betont Hornberger: „Nicht nur von Seiten des TuS Hoppstädten wurde da auf das Feld gerufen.“
Alles in allem bedauert es der Vorsitzende freilich, dass es soweit kommen musste, dass die Begegnung kurz vor dem Abbruch stand, aber Hornberger erklärt auch: „Ich möchte nicht, dass es heißt, das sei „typisch Hoppstädten“ gewesen. Verständnis für die Situation von Schiedsrichter Matthias Fuchs bringt Hornberger mittlerweile aber auch auf. „Das war sicher nicht einfach, und das tut mir auch leid für den Herrn Fuchs.“
Während der Partie scheint aber auch mit Matthias Hornberger der Gaul durchzugehen. Auf einem Video, das der TuS Hoppstädten auf seiner öffentlich zugänglichen Facebook-Seite eingestellt hat, ist gut zu sehen, wie der TuS-Vorsitzende kurz nach einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe gegen Dominik Pfingst von der Tribüne auf das Spielfeld eilt. Die Situation wirkt bedrohlich für Referee Fuchs, nicht zuletzt deshalb, weil Hornberger von SG-Trainer Michael Randolph und Fußball-Abteilungsleiter Kai Weber-Gemmel offensichtlich zurückgehalten werden muss, damit er nicht ganz nah an den Schiedsrichter heran kommt. Letztlich ist zu erkennen, wie Hornberger aufs Feld geht, zurückgehalten wird und dann wieder auf die Tribüne zurückkehrt.
Hornberger ist es wichtig klarzustellen, dass er dem Referee keinesfalls Gewalt antun wollte, und er erklärt, warum er überhaupt auf das Feld gegangen ist. „Mir ist auf der Tribüne zugetragen worden, dass ein Abbruch im Raum stehen würde. Das wollte ich verhindern, weil das Wahnsinn und ein schlechtes Zeichen für die Zukunft gewesen wäre.“ Hornberger erklärt weiter: „Ich wollte dem Schiedsrichter sagen, dass er das Spiel fortsetzen soll, und zwar ohne jemanden zu benachteiligen.“
Wäre es nicht besser gewesen, wenn er auf der Tribüne geblieben und dort auf das TuS-Publikum beruhigend eingewirkt hätte? „Ich identifiziere mich mit unserer Mannschaft total und bin ein Gegner von Benachteiligungen“, sagt Hornberger. Allerdings ist ihm bewusst, wie sein Auftritt wirkt und betont: „Natürlich muss ich mich mehr im Griff haben und wäre wohl besser nicht auf den Platz gelaufen.“ Deshalb möchte sich der TuS-Chef auch bei Schiedsrichter Matthias Fuchs entschuldigen: „Wenn er sich bedroht gefühlt hat, dann tut mir das sehr leid. Große Entschuldigung an Herrn Fuchs.“
Die „wahnsinnigen Emotionen in der Halle“ (Hornberger) führten auch dazu, dass der SC Idar-Oberstein beim entscheidenden Neunmeterschießen ausgepfiffen wurde. „Dafür möchte ich mich auch entschuldigen. Das war schade, denn die jungen Spieler des SC Idar-Oberstein konnten nichts für die Eskalation: Sie haben sich richtig gut verkauft.“