Bochum

WM-Stimmung: Kickerinnen wähnen sich im Fußball-Paradies

Heja Sverige!
Zwei schwedische Fans geben schon vor der Partie gegen Nordkorea alles. Foto: DPA

Wie gut ist eigentlich die Stimmung bei der Fußball-WM der Frauen in Deutschland? Unser Reporter Dominik Hechler ist der Frage einmal nachgegangen – und kam mit positiven Eindrücken zurück.

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Bochum – Da soll noch einmal jemand behaupten, tief im Westen interessiere sich kaum ein Fußball-Fan für die Frauen-WM. In Bochum ging beim Spiel zwischen Australien und Äquatorialguinea schon vor dem Anpfiff mächtig die Post ab. Da schwappte die „La Ola“ mehrfach durch das mit 15.640 Zuschauern gut besetzte Bochumer WM-Stadion, und auch die Fan-Gesänge waren nicht zu überhören. Schon bei den beiden Partien zuvor – zwischen Japan und Neuseeland (12.540 Zuschauern), sowie Kanada gegen Frankreich (16.590 Zuschauer) – war der Fanzuspruch beim Standort-Sorgenkind zufriedenstellend. Immerhin hat das Bochumer Stadion von der Fifa nur ein Fassungsvermögen von insgesamt 19.000 Plätzen zugeteilt bekommen. Außerdem kommt erschwerend hinzu, dass im Ruhrgebiet nicht die Topfavoriten der WM wie Deutschland, Brasilien oder die USA spielen. Dass nun bei einer Partie wie Nordkorea gegen Kolumbien, die beide schon aus dem Turnier ausgeschieden sind, ausgerechnet in Bochum der Minusrekord in Sachen Besucher bei dieser WM droht, liegt sicherlich nicht an der „Blume im Revier“. Da hätten es auch alle anderen Standorte schwer gehabt, die Plätze voll zu bekommen.

In Frankfurt müssen sich die Fans beim Spiel Deutschland gegen Nigeria ein wenig an das Sommermärchen 2006 zurückerinnert gefühlt haben. Denn solch eine grandiose Stimmung wie in der WM-Arena im Frankfurter Stadtwald hat dieses Turnier noch nicht erlebt. Die Ränge waren komplett in Schwarz, Rot und Gold getränkt. Fast pausenlos dröhnten die von den Fans lautstark intonierten „Deutschland, Deutschland“-Sprechchöre durch das mit 48 817 Zuschauern ausverkaufte Stadion.

Von so einer Stimmung konnten die Besucher in Leverkusen nur träumen. Die schmucke WM-Arena war bei der Begegnung Schweden gegen Kolumbien mit 21.106 Zuschauern nur mäßig besucht. Und so wollte dann auch keine euphorische Stimmung aufkommen. Ab und zu gab es mal einen lauten Aufschrei auf den Tribünen, das war es dann aber auch schon.

Auch in Mönchengladbach war die Stimmung beim Spiel der Brasilianerinnen gegen Australien noch sehr verhalten. Außer der obligatorischen Welle gab es nicht viel mehr zu bestaunen. Die erhofften Sambaklänge zu Ehren der Spielerinnen vom Zuckerhut auf den Tribünen blieben aus.

Unter dem Strich bleibt aber festzuhalten, was die mexikanische Stürmerin Maribel Dominguez über die Stimmung bei der Frauen-WM sagt: „Es ist ein Fußball-Paradies.“

Von unserem Reporter Dominik Hechler