Fehlt eine Grünlandstrategie?

Innerhalb von vier Jahren sind bundesweit 82 000 Hektar (7,4 Prozent) Grünland verloren gegangen. Das geht aus dem „Grünland-Report“ des Bundesamtes für Naturschutz hervor.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

„Diese drastische Abnahme ist für den Naturschutz kritisch“, warnte Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), bereits vor Monaten. „Sie zeigt, dass die bisherigen Maßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft nicht die beabsichtigte Wirkung hatten.“ Nicht nur, dass der Grünlandanteil sinkt, bereite Sorge. Allein zwischen 1990 und 2009 waren es 875 000 Hektar. Auch die qualitative Verschlechterung ist ein Problem. Prof. Jessel fordert eine nationale Grünlandstrategie. „Wenn wir den Rückgang des Grünlandes und den damit verbundenen Verlust von Pflanzen- und Tierarten aufhalten wollen, dann brauchen wir eine nationale Grünlandstrategie mit einem flächendeckenden Grünlanderhaltungsgebot in Deutschland und ein Umschwenken in der Agrarförderpolitik“, so Beate Jessel. Nachdem auf EU-Ebene die Weichen gestellt worden seien, sind hier jetzt vor allem die Bundesländer bei der laufenden Ausgestaltung ihrer Agrarumweltprogramme gefordert.