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Saarbrücken/Rheinland-Pfalz

„Warum lügt ihr immer weiter?“ Der Versuch einer Chronologie im Fall Dillinger

Von Lars Hennemann
Ein Foto des Priesters Edmund Dillinger, Aufnahmedatum unbekannt. Dillinger soll über Jahre hinweg sexuellen Missbrauch an Minderjährigen betrieben haben. Sein Neffe Steffen Dillinger hat nach dem Tod seines Onkel tausende Fotos im Haus des Priesters entdeckt.
Ein Foto des Priesters Edmund Dillinger, Aufnahmedatum unbekannt. Dillinger soll über Jahre hinweg sexuellen Missbrauch an Minderjährigen betrieben haben. Sein Neffe Steffen Dillinger hat nach dem Tod seines Onkel tausende Fotos im Haus des Priesters entdeckt. Foto: Steffen Dillinger

Der Zwischenbericht zur Aufarbeitung des Falles Edmund Dillinger gibt tiefe Einblicke: Der Geistliche war von 1964 bis 2018 immer wieder auffällig. Es wurden Gespräche geführt, Dekrete erlassen und Akten im Geheimarchiv der Kirche verwahrt. Die Redaktion hat versucht, aus den ihr vorliegenden Unterlagen die Vorfälle chronologisch zu rekonstruieren.

Lesezeit: 5 Minuten
Oktober 1964  Bereits 1964 wird Dillinger als Kaplan in Saarlouis auffällig. Ein Pfarrer berichtet von zweifelhaften "Berührungen" Dillingers an Schülern. Im Oktober 1964 habe dann, so der Pfarrer, ein 14-jähriger "italienischer Junge" nachts Dillingers Haus verlassen. Dillinger bestritt dies nicht, sagte jedoch, der "Junge" sei 23 Jahre alt gewesen, sein nächtlicher ...