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Montabaur

Frau zündet Haus in Montabaur an: Mordversuch aus Gier?

Von Hartmut Wagner
Prozess um den mysteriösen Hausbrand am 28. Juni 2016 in Montabaur: Die Staatsanwaltschaft wirft der 60-jährigen Angeklagten vor, das Haus im Stadtzentrum angezündet zu haben, um deren Bewohnerin (62) zu töten. Sie räumt die Brandstiftung ein, bestreitet aber das Mordmotiv.
Prozess um den mysteriösen Hausbrand am 28. Juni 2016 in Montabaur: Die Staatsanwaltschaft wirft der 60-jährigen Angeklagten vor, das Haus im Stadtzentrum angezündet zu haben, um deren Bewohnerin (62) zu töten. Sie räumt die Brandstiftung ein, bestreitet aber das Mordmotiv. Foto: dpa/Frey

Um Mitternacht führt sie ihren Hund Gassi, plaudert mit ihrem Freund und raucht eine Zigarette – wenig später legt sie an einem Haus im Zentrum von Montabaur Feuer: Jetzt steht die Westerwälderin (60) wegen Mordversuch vor dem Landgericht Koblenz. Denn in dem Haus im Steinweg schlief eine schwer kranke Frau (62). Doch die Angeklagte vergleicht ihre Tat mit dem Streich kleiner Jungs, die Silvesterknaller in Briefkästen werfen. Die Anklage wirft ihr vor, sie habe die Frau töten wollen, um deren Erbe zu erhalten. Demnach wären drei Mordmerkmale erfüllt: Habgier, Heimtücke und der Einsatz eines gemeingefährlichen Mittels.

Lesezeit: 3 Minuten
Zu dem Brand kam es heute vor einem Jahr. Kaum zu glauben: Die Brandstifterin und die krebskranke Hausbewohnerin kannten sich gut. Die eine fuhr die andere zum Arzt und pflegte ihre Katzen. Beide verstanden sich so gut, dass die Hausbewohnerin ihre Gehilfin in einem Testament zur Alleinerbin bestimmt haben soll. ...