Jahrelang verbrachte der Hamburger Opernsänger Pastor seinen Sommerurlaub im Hotel Müller am Bahnhof Ingelbach in Kroppach. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, einige Arien zum Besten zu geben – begleitet von Meike Elfers (geborene Müller) am Klavier. Im Juli 1966 dichtete er einen Minnegesang auf das Haus und schrieb diesen ins Gästebuch nieder:
„Seit Jahren die Devise galt,
wir fahren in den Westerwald.
Ob Sonne, Regen, Donnerkrach,
das Ziel blieb Bahnhof Ingelbach.
Denn hier beginnt der Urlaubsreiz,
der Eingang zur Kroppacher Schweiz.
Als delikater Magenfüller
ist bekannt das Hotel Müller.
Am Küchenherd, der nie erkaltet,
mit hoher Kunst die Oma waltet.
Da sie nicht alles schafft allein,
springt Fräulein Gertrud kräftig ein.
Auch Meike und die Ursula
sind in Bedrängnis immer da.
Im Laden hat Frau Reusch ihr Reich
und alle sind bedient sogleich.
Auch sie ist freundlich und gelassen
und abends sind gefüllt die Kassen.
Zur allgemeinen Zimmerpflege
ist Fräulein Gerda immer rege.
Mit immer freundlichem Gesichte
serviert sie täglich die Gerichte.
Stets freundlich und nie aufgebracht
Frau Müller über alles wacht.
Mit Ruhe, Charme und nie in Hast
bewältigt sie des Tages Last.
Von sieben Frauen ganz umhegt,
Herr Müller seine ,Hähne' pflegt.
Der ,Schultheißhahn' den Durst stets stillt,
der ,Shell-Hahn' manchen Tank noch füllt.
Zuvorkommend und stets mit Witz
versendet er manch Geistesblitz.
Nun hab ich dieses Haus besungen,
ich glaub, es ist mir fast gelungen.
Auch dieses Jahr ist bald verronnen,
die Pastors werden wiederkommen.“