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Mörsbach

Der schwere Weg eines Besatzungskindes

Von Nadja Hoffmann-Heidrich
Das T-Shirt, das Christa Künkler-Groß trägt, hat sie Anfang 2017 herstellen lassen. Es war für sie der äußere Motivator, ihre bewegte Lebensgeschichte in Buchform zu veröffentlichen – für sich selbst zur Verarbeitung ihres Schicksals und als Mutmacher für andere Besatzungskinder. <br>
Das T-Shirt, das Christa Künkler-Groß trägt, hat sie Anfang 2017 herstellen lassen. Es war für sie der äußere Motivator, ihre bewegte Lebensgeschichte in Buchform zu veröffentlichen – für sich selbst zur Verarbeitung ihres Schicksals und als Mutmacher für andere Besatzungskinder.
Foto: Röder-Moldenhau

Für Christa Künkler-Groß ist ein hellblaues, mit drei Zeilen bedrucktes T-Shirt zu einem symbolischen Anker, zu einem Halt und großen Motivator geworden. Der Aufdruck „Am 06.07.1949 in München geboren und in der Welt zuhause“ bringt für die 67-Jährige ihre gesamte und äußerst bewegte Lebensgeschichte auf den Punkt. Christa Künkler-Groß wurde als Kind einer deutschen jungen Frau und eines US-amerikanischen Besatzungssoldaten in der bayerischen Landeshauptstadt geboren. Doch die Umstände waren schwierig, sodass sie schon zehn Tage später in ein Kinderheim abgegeben wurde. Aufgrund einer Anzeige in einer Radio-Zeitschrift wurde schließlich eine Familie in Daaden auf die kleine Christa aufmerksam und adoptierte sie am 29. Dezember 1953. Über den Schock, adoptiert zu sein, und ihre schwierige Suche nach ihren leiblichen Eltern hat die Mörsbacherin jetzt ein sehr persönliches Buch veröffentlicht, mit dem sie anderen Besatzungskindern Mut machen möchte.

Lesezeit: 4 Minuten
Es war um das Jahr 1960, Christa Künkler-Groß war damals etwa elf, als sie von Mitschülern mit der Aussage konfrontiert wurde, dass sie ein „angenommenes Kind“ sei. Trotz Nachfrage erhielt sie von ihren Adoptiveltern zunächst keine Auskünfte. Doch das Gefühl, der Wahrheit auf den Grund gehen zu müssen, wurde sie ...