Muss man ständig wissen, was im hintersten Winkel der Welt passiert? Und nervös reinklicken, wenn Justin Bieber eine neue Freundin hat? In der Freizeit keine Frage, da darf ein Teenager mit Smartphone tun und lassen, was er will. Sofern er keinen mobbt und nicht auf illegalen Seiten surft. In der Schule lähmt ein Smartphone eher, als dass es hilft. Abgesehen davon, dass sich ein Teil der Schüler kein teures Gerät leisten kann und deshalb eine Zweiklassengesellschaft existiert: Ein Smartphone taugt nur bedingt fürs Lernen. Als Lexikonersatz ist es fehlerbehaftet, weil auch der Lexikonersatz Wikipedia mehr Fehlerquellen hat als der gute alte Brockhaus. Okay, beim Blick auf Seiten mit Substanz ist das Handy schneller. Aber beim Dauer-online-Sein schweift die Konzentration von Pythagoras zu Pydna ab, ein Fortkommen im Stoff wird behindert. Nicht zu fassen: Es gibt Lehrer, die lassen Schüler nach gelöster Aufgabe Ohrstöpsel aufsetzen. Pädagogik? Setzen, sechs!
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