Breitband: Zells Schloßstraße noch abgehängt

Von  David Ditzer

07. März 2017, 17:08 Uhr

Abschnittsweise ist die Zeller Schloßstraße in den Jahren 2014 und 2015 erneuert worden. Die Chance, in der Straße zeitgleich ein Leerrohr für eine möglicherweise kommende schnelle Internetleitung verlegen zu lassen, ließ der Stadtrat per Mehrheitsbeschluss ungenutzt verstreichen. Foto: Archiv Peter Scherer

Ein zweites Breitbandprojekt wollen der Kreis Cochem-Zell und die vier Verbandsgemeinden anpacken, um das Kreisgebiet flächendeckend mit einer schnellen Internetanbindung von mindestens 30 Megabit pro Sekunde auszustatten (die RZ berichtete). Dafür hat der Zeller VG-Rat schon 350.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Dabei gibt es hinsichtlich des Projekts durchaus „gewisse Vorbehalte“, sagt VG-Bürgermeister Karl Heinz Simon (SPD). Die werden sich frühestens Mitte dieses Monats ausräumen lassen.

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Von zwei anderen weißen Flecken in Sachen Breitbandversorgung der Mosel/Hunsrück-VG wird einer indes schon bald von der Landkarte verschwinden: das Altlayer Bachtal. Ein Sorgenkind ist und bleibt die Zeller Schloßstraße – dabei könnte sie längst über schnelles Internet verfügen. Ohne eine flotte Webverbindung läuft in der Geschäftswelt heutzutage kaum noch etwas. ...

Eine Zukunftsinvestition blockiert: Ein Kommentar von David Ditzer

Eine haarsträubende Fehlentscheidung hat die Mehrheit des Zeller Stadtrats im Oktober 2014 getroffen. Die Anlieger der Schloßstraße im Herzen der Altstadt haben in puncto schnelle Internetverbindung vor allem deshalb das Nachsehen, weil kein Leerrohr verlegt wurde, als Bagger das Erdreich ohnehin aufgruben. Bei ehrlicher Betrachtung taugen die Argumente der Leerrohrgegner wenig. Kosten von 50.000 Euro? Angesichts eines Millionenprojekts wie der Umgestaltung des Zeller Moselufers lächerlich. Funkverbindungen? Sie könnten allenfalls Internetnutzern, die an der „allerletzten Meile“ liegen (Kupferdrahtverbindung vom glasfaservernetzten Hauptverteiler) bessere Datenübertragungsraten bescheren als Kabellösungen. Bessere, aber kaum ausreichende. SPD-Ratsmitglied Hermann Deisen brachte es seinerzeit auf den Punkt: Die Mehrheit blockierte eine „Investition in die Zukunft“.

E-Mail an den Autor: david.ditzer@rhein-zeitung.net

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