Wie wird im Mayener Jugendamt gearbeitet? Antworten auf diese Frage sind in den kommenden Gesprächen über Kostenstrukturen und Kostenerstattungen von großer Bedeutung. Vor diesem Hintergrund hätte die Stadtverwaltung gern einen Fach- und Finanzcontroller eingestellt, der sich genau um diese Frage kümmert.
Doch der Stadtrat hat sich mit knapper Mehrheit von CDU und Grünen gegen die Schaffung einer solchen Stelle entschieden.
Die Idee, einen Controller zu beschäftigen, stammt aus einem Gutachten, das Oliver Münzner vom sozialwissenschaftlichen Beratungsunternehmen Gebit aus Münster erstellt hat.
Der Fachmann hatte im Auftrag der Stadt Mayen von Februar bis September 2016 die Strukturen und Arbeitsweisen des Jugendamts untersucht (die RZ berichtete). Münzer empfahl, ein Fach- und Finanzcontrolling einzuführen, das er mit einer vollen Stelle veranschlagte. Die gewonnenen Daten seien einerseits eine vernünftige Grundlage, um über die Inhalte der Arbeit zu diskutieren, und andererseits die Voraussetzung zur Steuerung und die Ermittlung von Einsparpotenzialen.
Die Notwendigkeit eines Controllings betonte in der Stadtratssitzung auch die Beigeordnete Martina Luig-Kaspari, in deren Geschäftsbereich das Jugendamt fällt. „Diese Stelle ist unverzichtbar“, sagte sie. Das sah der CDU-Fraktionsvorsitzende Bernhard Mauel anders: „Wir haben nicht das Vertrauen, dass das gelingt“, sagte er und beantragte, die zusätzliche Stelle nicht einzurichten, womit er sich letztlich knapp durchsetzte. hrö