Der Kreisfeuerwehrverband hat jüngst sehr Seltsames beschlossen. Weil inzwischen so viele Frauen in den Wehren des Kreises aktiv sind, erscheint dem Verband eine geschlechtsspezifische Interessenvertretung nicht mehr zeitgemäß. Kurzum: Die bisherige Frauenbeauftragte hat zum 16. November ihr Amt niedergelegt. Eine Nachfolge ist nicht vorgesehen. Da müssen sich die Frauen in den Wehren doch vor den Kopf gestoßen fühlen. Gerade jetzt, wo sich immer mehr Kameradinnen in den Wehren engagieren, strukturiert der Verband sich neu und sägt ihre Fürsprecherin ab? Das Verhältnis von Feuerwehrmännern und -frauen ist nach wie vor nicht ausgeglichen – von dem in den Führungspositionen ganz zu schweigen.
Mit seiner Entscheidung macht der Verband drei Schritte zurück. Jede Minderheit braucht einen Fürsprecher, der sich für ihre Interessen einsetzt. Es ist schlichtweg falsch, zu glauben, dass es eine Frauenbeauftragte nur braucht, wenn Frauen die Exoten in den Wehren sind. Sonst organisieren die sich eben anderswo. Wenn nötig in bundesweiten Verbänden. Denn da gilt nach wie vor: Je mehr Frauen sich engagieren, desto lauter wird ihre Stimme.
E-Mail: Celina.deCuveland@rhein-zeitung.net