Gemütslage zwischen Besorgnis und Gelassenheit
Ahrweiler. Am Mittwoch lag in allen Ahrweiler Briefkästen ein Din A 4 Ausdruck des Stadtteils. Seitdem weiß jeder, ob die eigene Wohnung im Sperrbezirk liegt und man sich für diesen Tag einen anderen Aufenthaltsort suchen muss. „Ich wohne in der Orsbeckstraße und habe gerade noch mal Glück gehabt“, freut sich eine Passantin. Anders sieht es bei Hilde Schäfer aus, die auf dem Kanonenwall wohnt. „Mein Sohn holt mich um viertel nach acht Uhr ab und ich verbringe den Tag bei ihm. Ich hoffe, dass alles gut geht.“
„Wir verbringen den Tag bei der Oma in Bachem. Dort hören wir dann auch die Sirene zur Entwarnung.“
„Ich setze auf die Erfahrung der Entschärfer. Aber die Evakuierung ist richtig.“
„Mein Sohn holt mich am Morgen ab und ich hoffe, dass alles gut geht.“
„Na klar klappt das, die Leute haben doch Erfahrung“, sagt ein junger Mann, der seinen freien Tag mit seiner Ehefrau zum Einkaufen nutzt. Er hat am kommenden Sonntag bereits einen Termin mit Freunden zum Paintballen: „Sonst würde ich mich vielleicht verstecken und bei meinen Haustieren bleiben“, gesteht er. Das Paar wohnt am Markt und die Ehefrau sieht das gar nicht so entspannt: „Ich fahre zu meiner Schwester nach Remagen, aber ich habe doch Angst. Bisher ging zwar immer alles gut mit den Blindgängern, aber ich bin doch ehrfürchtiger als mein Mann.“
Auch Beate Witsch macht sich Sorgen und warnt: „Man sollte so etwas nicht auf die leichte Schulter nehmen!“ Ganz anders Tochter Sonja Witsch. „Wir beide haben bei der Oma in Bachem Asyl beantragt. Von dort hören wir auch die Sirene zur Entwarnung. Die Leute sind doch erfahren, die werden das schon hinkriegen.“ So denkt auch Annabell Hellmer. Sie und ihre Tochter verbringen den Tag bei der Oma in Lantershofen. „Ich gehe davon aus, dass es gut geht. Aber die Evakuierung finde ich doch richtig.“ Das sehen auch die meisten Ahrweiler Bürger so und zeigen sich mit der Evakuierungsmaßnahme einverstanden. Gabi Geller