Zwar gehen in der katholischen Kita St. Josef bald die Lichter aus. Doch für Eltern und Erzieher ist es endlich das Licht am Ende eines langen, langen Tunnels. Jahrelang wurden sie hingehalten – immer und immer wieder –, vertröstet, beruhigt und, das könnte man auch sagen, verschaukelt. Eine Ungewissheit, die für die Betroffenen unerträglich war und unerträglich lang andauerte.
Diese Hängepartie im Dunkeln ist nun zum Glück vorbei, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Selbst wenn vielen eine andere Lösung lieber gewesen wäre. Acht Jahre (!) zog sich der Streit zwischen dem freien Träger, dem Bistum Trier, und der Stadt hin. Dabei: Spätestens seit dem Brief vom März 2014, in dem die Kirchengemeinde die Stadt über den akuten Notstand in der Kita informierte, hätte etwas geschehen müssen. Und zwar schnell. Doch es passierte nichts.
Die Zeit drängte, und die Verantwortlichen ließen sich Zeit. Viel Zeit. Zu viel Zeit. Das Gezerre um Abriss und Neubau oder Sanierung, Kostenbeteiligung, Schließung oder Offenhalten, um Fragen der Trägerschaft wurde auf dem Rücken der Kinder, der Eltern und der Erzieher ausgetragen, sie wurden im Dunkeln stehen gelassen. Sie waren die Leidtragenden. Die Arbeit in der Kita litt mehr unter der quälenden Ungewissheit als unter den äußerlich sichtbaren Bauschäden. Unter Perspektivlosigkeit leidet natürlich die Motivation.
Während für die Kinder die Zeit der Ungewissheit endgültig vorbei ist, ist für die Erzieherinnen unklar, in welcher Einrichtung sie künftig arbeiten werden. Und auch auf die Trägervielfalt in der Stadt fällt ein Schatten.
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