Gässje: Nicht ohne die Regenjacke in den wilden Westen

Eine Zugfahrt, die ist lustig. Gut, mich hat sie gestern zum Nachdenken angeregt. Meine Sitznachbarn, vier Studenten, vermutlich Chemie, reisten nach Idar-Oberstein. Ziel: eine Edelsteinschleiferei. Habe ich auch schon besucht. Durchaus spannend.

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Während ich in Bad Kreuznach aussteige und über den Bahnhofplatz schlendere, lässt mich eine Frage nicht los: War ich damals gut genug ausgerüstet? Mit Blick auf meine Bahnkollegen muss ich sagen: nein! Während ich in kurzer Hose und Sandalen gen wilden Westen zog, sind sie professionell ausgestattet: Funktionsmaterialien soweit das Auge reicht, Wanderschuhe, Sonnenhut, abnehmbare Hosenbeine. Alles in sanftem Beige gehalten. Natürlich fehlt auch die obligatorische Regenjacke nicht. Am Rucksack hängt ganz lässig ein Multifunktionswerkzeug, es scheppert leider auch ständig an die Thermoskanne. Während ich mir langsam ausmale, was in den Taschen schlummert (Trinkwasseraufbereitungsanlage? Machete? Astronautennahrung?), blicke ich auf mein Smartphone. Ah, der Wetterbericht für Idar-Oberstein. Am Morgen: Sonne; am Nachmittag: Sonne. Doch halt! 18 Uhr: Regenwahrscheinlichkeit 12 Prozent. Gut, dass meine vier Bekannten ihr Überlebensset dabei haben. zca