Michaela Cetto kommentiert: Netz bietet Bühne für Abts Passion
Sein Herz schlägt für die Stadt und ihre Menschen, behauptet er. Kann sein. Allerdings glaubt man zuweilen, Stadtbürgermeister Berny Abt bringt mehr Leidenschaft dafür auf, Bürgermeister Josef Oster ans Bein zu treten, als sich allein der Bürger wegen für die Stadt starkzumachen.
In der Facebook-Diskussion, die der Stadtchef am Mittwochabend losgetreten hat, erwecken seine Kommentare bewusst den Eindruck, Oster wolle die Bücherei schließen, wenn Abt von „Räumlichkeiten kündigen“ und „Opfer der Fusion“ und „Ich werde alles versuchen, um die Bücherei zu erhalten“ schreibt. Kein empörter Teilnehmer der Diskussion wird zu diesem Zeitpunkt von ihm aufgeklärt, dass dabei der Umzug ins Alte Rathaus zur Debatte steht. So wird die Bibliothek als „Opfer der Fusion“ und der Stadtchef selbst als „Robin Book“ publikumswirksam in Szene gesetzt – und dieses Publikum glaubt, die Tage der Bibliothek seien mit der Fusion gezählt. Im Sinne aller Bücherwürmer der künftigen Verbandsgemeinde geht es allen Beteiligten aber tatsächlich derzeit um den Fortbestand der Bibliothek – an welchem Standort in der Stadt auch immer.
E-Mail an die Autorin: michaela.cetto@rhein-zeitung.net